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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
- die Nachrichten-und Flugsicherungstruppen--
 
 
 



         
  Ab 1956 - Schaffung der NVA und Aufbau der Nachrichten-und Flugsicherungstruppe.

Beschluss der Volkskammer vom 18.01.1956 zur Schaffung der Nationalen Volksarmee und des Ministerium für Nationale Verteidigung.

Nachfolgend begann auch die Aufstellung der Nachrichten -und Flugsicherungstruppen.
Bis Dezember 1956 wurden u.a. die Nachrichteneinheiten der Luftstreitkräfte und der Luftverteidigung aufgestellt.

Dies betraf insbesondere das Nachrichtenbataillon-12 (NB-12) Kamenz aus der Nachrichteneinheit Zwiener für die Luftstreitkräfte und das Nachrichtenbataillon-2 ( NB-2) Waldsieversdorf für die Luftverteidigung.
Neben diesen Einheiten der mobilen Sicherstellung von Nachrichtenverbindungen- erfolgte die Aufstellung einer Nachrichtenbetriebskompanie ( NBK) für die stationäre Sicherstellung der Nachrichtenzentrale im Kdo LSK/LV Eggersdorf.
Aus diesen Kräften wird 1960 das Nachrichtenregiment-19 des Kdo LSK/LV formiert.

In den Fliegereinheiten der Luftstreitkräfte waren die Nachrichteneinheiten in den Fliegertechnischen Batailonen ( FTB) der Fliegergeschwader integriert als NFK = Nachrichten-u. Flugsicherungskompanie.
Diese hatten als Struktur 1 Funkzug, 1 Fernsprechzug und 1 Flugsicherungszug-.
Technik Funkzug: 2x R-118 BM (KW); 1x R-814 (UKW) mit 1x R-801 auf Kfz SIS-3 Achsen; 1x SKP Anhänger- 2 Achsen mit 1x R-800 ( 4 Kanäle) und 1x R-809 und 1x R-811;
Technik Fernsprechzug: a-mot (später LFK-9) auf Kfz-30 ( später LO-1800),; b-mot ( OB-Vermittlung) auf LKW G5; c-mot ( Kabeltransporter und Kabelverleger) auf je einem G5, Fernschreibtrupp; Stabsbautrupp ( später Nachrichtenwwekstatt und L-7 Trupp).
Technik Flugsicherungszug: 2x PRM-90 ( Funkfeuer) auf SIL-164; 1x ARP-6 ( Peiler) auf Kfz SIL-164; 1x R-914; 1x R-800 auf Hänger SKP.

Für die aufgestellten Einheiten erfolgte eine erste Gliederung nach Verwendungen wie Funk, Draht, Zentralen ( Fernsprech/Fernschreib), Kurier...

Im Jahre 1957 erfolgte die Aufstellung eines zentralen Nachrichten-und Flugsicherungs-Werkstatt und Lager in Cottbus.
Dieses wurde direkt durch den Chef Nachrichten u. Flugsicherung des Kdo LSK/LV geführt.

Neben der Schaffung truppen-und fachdienstlicher Strukturen erfolgte der Aufbau eines Fernsprech.-und Fernschreibnetzes.
Analog den armeeeingenen TF-Doppeldrehkreuzachsen des MfNV kam es zur Schaffung von TF- Doppeldrehkreuzachsen der LSK/LV.
Diese wurden ergänzt zur angemietete Nachrichtenverbindungen bei der Deutschen Post.

Zur Verschlüsselung von Nachrichten existierte ein Chiffrierdienst ( 8. Abteilung).

Ab 1957 erfolgte die unmittelbare Vorbereitung der Unterstellung von NVA Einheiten unter gemeinsamen Oberbefehl der Vereinten Streitkräfte..
Dazu zählte unter anderem die Bildung des gemeinsamen Kommandos der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung in Eggersdorf / Strausberg.

In diesem Gesamtrahmen erfolgte 1958/1959 der Abschluss Aufbau des Territorialen Drahtnetzes unter Automatisierung des Fernsprech-und Fenschreibverkehrs mit Großwähl-Nenenstellenanlagen GWN/BASA sowie Fenschreibtonwahlanlagen (TW-55).
Dieses Gesamtnetz für den automatisierten Fernsprech-und Fernschreibetrieb wurde dann als " Stabsnetz der NVA" bezeichnet.

Auch Standorte und Elemente der LSK/LV wurden in dieses Stabsnetz der NVA eingebunden und erhielten zentrale Vorwahlen.
Im Fernsprechverkehr hatten die LSK/LV die zentrale Vorwahlkennung 75 - also alles was mit 75 begann, war LSK/LV.
751 = Kdo LSK/LV und ZGS LSK/LV.
752 = Stab und GS 1. LVD.
753 = Stab 3. LVD.
754 = NR-14 Rotes Luch
755 = Uffz. Schule VIII Bad Düben
756 = Nachrichtenzentrale Flugplatz Marxwalde ( TG-44 und JG-8).
757 = GS-33 Cölpin
758 = Offiziersschule Kamenz.
759 = FRR-16 Ladeburg
750 =

Zusätzlich führte das Kdo LSK/LV eine sogenannte "Führungsvermittlung " ein, die nach den gleichen automatisierten Prinzipien ein " Sondernetz" der Führung für den ZGS Eggersdorf mit den Gefechtsständen der Jagdfliegerdivisionen/ Luftverteidigungsdivisionen sowie der Gefechtsstände der Verbände bereit stellte.

Ab Anfang der 60ger Jahre begann der Aufbau einer LSK/LV eigenen Richtfunkachse zwischen dem ZGS LSK/LV Eggersdorf sowie den Gefechtsständen der Luftverteidigungsdivisionen zur Schaffung "EIGENER" Fernmeldekapazitäten zur Verbesserung des operativen Handelns der LSK/LV- unabhängig vom Basis-Führungsnetz im Drahtnetz der Deutschen Post..

So konnten in dieser Zeit auch die Nachrichten-u. Flugsicherungstruppen der LSK/LV NVA ihre Aufgaben in der taktischen Füghrungsebene nach kurzer Vorbereitung und in der operativen Führungsebene ( entgegen zur normalen Nachrichtentruppe nach Mobilmachung) ebenfalls nach kurzer Vorbereitung erfüllen.

Ab 1961 begann auf den Flugplätzen der LSK/LV der Ausbau der Außenpunkte mit Baracken ( 1000/4000m Punkt).
Zuvor standen dort nur ausrangierte Eisenbahnwaggons).

Am 24. 01.1962 beschloss die Vilkskammer der DDR Wehrpflichtgesetz- welches dann auch an die Nachrichten-und Flugsicherungstruppen der LSK/LV neue Anforderungen hinsichtlich der Ausbildung von qualifiziertem Personal aus dem Kreis der Wehrpflichtigen stellte.

Ebenfalls im Jahre 1962 schwelte die Kubakrise. Aus dieser Krise kam der Effekt der Schaffung von Wechselführungsstellen/Wechselgefechtsstände der LSK/LV. Die Nachrichten-und Flugsicherungstruppen erhielten die Aufgabe, auch diese Wechselführungsstellen mit Nachrichtenverbindungen jeder Art in hoher Qualität sicher zu stellen.

Im Jahre 1965 kam es erstmal zum Einsatz von Wtsch- Verbindungen ( Fernmeldeverbindungen garantierter Sicherheit zur Sicherstellung geheimer Regierungsverbindungen ) in der NVA.
Nachfolgend wurden auch der Chef LSK/LV und der Zentrale Gefechtsstand der LSK/LV in das Netz der Regierungs-Wtsch eingebunden.

In der ersten Hälfte der 60ger Jahre erfolte der Beginn des Aufbaus des Richtfunknetzes (RFN) der NVA.
Die Richtfunkachse der LSK/LV war ein Teil dieses RFN der NVA.

Im Jahre 1966 führt eine Strukturänderung zum Aufwuchs der Nachrichten/Flugsicherungstruppen auf den Flugplätzen.
Aus der jeweiligen Nachrichten/Flugsicherungskompanie ebtstehen 1 Nachrichrenkompanie ( Na-Kp) mit 1 Funkzug und 1 Fernsprechzug-
sowie 1 Flugsicherungskompanie ( FSK) mit 1 Funksendezug, 1 Lichtmittelzug und 1x RSP-5 Zug.

Im Jahre 1968 begannen die konzeptionellen Arbeite zum Aufbau des Fernsprech-und Fernschreibstabsnetzes S1.
Die spätere Einführung des Sondernetz 1 hatte auch Folgen für die Erreichbarkeit und technische Ausstattung der Nachrichtenzentralen und Standorte der LSK/LV.
Zum 01.12.1971 erfolgte die Bildung des Nachrichtenbetriebsamt aks IV. Bataillon des Nachrichtenregiment-14 zur Bündelung der Führung und Sicherung stationärer Elemente der Nachrichtenübertragung im Interesse des Kdo LSK/LV.

Ab Mitte der 70ger Jahre erhielten die LSK/LV zum erstmalige stationären Einsatz in der NVA aus verbunkerten Nachrichtenzentralen Troposhären-Funkgeräte -R-412 - in Übertragungsstellen des Nachrichtenbetriebsamtes.
Troposhärenfunk war kein Richtfunk.

Eine weitere Umstrukturierung der Nachrichten/Flugsicherungstruppen auf den Flugplätzen erfolgte 1976.
Aus der zuvor gebildeten Nachrichtenkompanie und der Flugsicherungskompanie werden die Nachrichten/Flugsicherungskompanie (NFSK) als mobile Kompanie und die 2. NFSK als stationäre Kompanie (Nachrichtenzentrale) gebildet.
Aus dem Bestand der Nachrichtenkompanie wird ein Nachrichtenzug aufgebaut und zum Standort der künftigen Gefechtsstände kommandiert.
Die Außenpunkte (100/400m Punkt) erhalten Bunker vom Typ FB-3 und gleichzeitig die Realisierung der Fernbedienung dieser Punkte über Fernwirkanlage FCS des NFWL-14.

Jedoch die nächste Umstrukturierung erfolgte bereits 1981 mit Bildung der Nachrichten u. Flugsicherungsbataillone (NFB) der Fliegergeschwader und Ausgliederung der Kräfte aus den Fliegertechnischen Bataillonen.
In den NFB entstanden eine 1. und 2. NFSK als Flugsicherungskompanien im Soll 1 bzw. Soll 2.
Die Nachrichtenkompanie
Der Nachrichten/Flugsicherungszug auf den Feldflugplätzen
Der Bataillonsstab
und die Nachrichten-u. Flugsicherungswerkstatt.

Ab dem Jahre 1984 stellten die Nachrichten/Flugsicherungstruppen für die Gefechtsführung der Frontfliegerkräfte als auch der Armeefliegerkräfte auf Basis von 15 SPW R-145BML, die u.a. mit moderner Flugsicherungstechnik R-863 ausgerüstet wurden, die Nachrichten - und Flugsicherungsmittel sowie Gefechtsführungsmittel der Fliegerleitung sicher.
Diese R-145 BML wurden im Nachrichtenregiment-14 stationiert.

Bis hin zum Jahre 1990. In den letzten Tagen vor dem 03.10.1990 stellten Richtfunktrupps FM 24/400 des Nachrichtenregiment-14 den grenzüberschreitenden Fernmeldeverkehr der Luftwaffe zwischen Ost und West sicher.
Diese Aufgabe hatte eine entscheidende Bedeutung hinsichtlich der Vermaschung des Richtfunknetz AutoFü der Luftwaffe West und des Einsatzstammnetz Luftwaffe Ost der künftigen 5. Luftwaffendivision.
Der Übergang an der damaligen Grenze erfolgte im Raum Hitzacker /Elbe- an dem sich Richtfunktrupps West und Ost die Fernmeldeverbindungen übergaben.
Mit den dort dann bereitgestellten Fernsprechanschlüssen im AutoFü Netz der Luftwaffe, verfügte die Luftwaffe Ost ab 03.10.1990 über erste wahlfähige direkte Kommunikationswege Ost-West für das damalige Kdo LSK/LV Vorbereitungsstab 5. Luftwaffendivision und den Gefechtsstand Luftverteidigungssektor 5 Fürstenwalde.

Für andere Einheiten folgten nach dem 03.10.1990 zügige Auflösungshandlungen durch die Luftwaffe. Lediglich das Nachrichtenbataillon-31 Cottbus und das Nachrichtenbataillon-33 Trollenhagen wurden in Restbeständen in das Nachrichtenregiment-14 (Fernmelderegiment-14) integriert.

So endete die Geschichte der Nachrichten und Flugsicherungstruppen der LSK/LV NVA in großen Teilen bereits mit dem 03.10.1990. Lediglich die Einheiten des Fernmelderegiment-14 wurden noch bis zum 01.04.1991 gebraucht und gingen dann nahtlos in eine neue Luftwaffenstruktur über.