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- Nachrichtenbetriebsamt - |
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Ministervermittlung des MfNV zur Nutzung Kdo LSK/LV
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Im Auftrag des Ministers für Nationale Verteidigung der DDR wurde im Minstrium durch die sicherstellende
Hauptnachrichtenzentrale eine sogenannte Ministervermittlung betrieben. Nutzer dieser Wähl-Nebenstellenanlage waren der Minister selbst sowie ein besonders festgelegter Personenkreis der Führungsriege. Auch das Führungspersonal des Kdo LSK/LV wurde mit Anschlüssen der Ministervermittlung ausgestattet. Der Chef LSK/LV als auch der Chef des Stabes Kdo LSK/LV hatten als Wohnungsdienstanschluss jeweils neben dem Telefonanschluss aus der Kommandonachrichtenzentrale auch eine Rufnummer der Ministervermittlung daheim. Dieser Umstand füherte dann dazu, dass ein normaler Telefonapparat in deren Haus nicht ausreichte und daher Vorzimmeranlagen des Typs RENA-67 aufwendig installiert werden mussten, nur um immer diese zwei Rufnummern an jedem Ort im Hause gleichzeitig präsent zu haben ( Flur, Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Schlafzimmer, Hobbyraum etc. )- so das eine etwas kleinere EVA-66 halt nicht ausreichte. Gerade im Bezug auf den Chef des Stabes GM Berger zu seiner Dienstübernahme in dieser Dienststellung mussten erhebliche Aufwendungen zur Herrichtung des ihm zugewiesenen Hauses in der Strausberger Fontanestr. betrieben werden. Denn es könnte ja der Minister anrufen ! Die Rufnummern dieser WDA sind jetzt nicht mehr gegenwärtig ohne Einsichtnahme in das entsprechende Telefonverzeichnis. Über diese Rufnummern der Ministervermittlung konnte der betreffende Personenkreis unabhängig vom normalen NVA Telefonnetz ( Objekttelefonnetz, Sondernetz 1...) miteinander in Kurzwahl kommunizieren. Der Begriff Kurzwahl wurde hier expliziet gewählt, da ein Nutzer dann z.Bsp. nicht die 9-stellige Ziffer 9-2734-3110 wählen musste-- sondern nur die 3-stellige Rufnummer 392-- um mit dem Chef des Stabes Kdo LSK/LV telefonieren zu können. Etwa Ende 1989/ Anfang 1990 wurden die Anschlüsse der Ministervermittlung im Zuge der Wendeereignisse für das Kdo LSK/LV außer Betrieb genommen und abgeschalten. Diese Daten gehen sowohl aus Schaltbefehlen der Schaltbefehlsstelle der Hauptnachrichtenzentrale als auch aus entsprechenden Beschaltungskarteien , wie Beschaltungskarte der Postkabel, hervor. Auch durch entsprechende Personen der Hauptnachrichtenzentrale wurde offiziell der Begriff " Ministervermittlung" in den zugewiesenen Schaltbefehlen benutzt. Insoweit kann dies auch als Beleg für den Umstand dienen, dass auch in der Hauptnachrichtenzentrale zumindest bis 1989 der Begriff " Ministervermittlung" genutzt wurde. Gemäß Erinnerung sollten mit den Einschränkungen der Ministervermittlung und Bezeichnungsänderung eine eventuelle Besserstellung/ Bevorzugung gewisser Personen hinsichtlich der Wendeereignisse aus dem Weg geräumt werden. Wobei der Begriff Vermittlung etwas mit vermitteln zu tun hatte und in keiner Weise mit eventuellen Handvermittlungen als OB 62/20 zu tun hatte. Vermittlungseinrichtungen waren auch Wähl-Nebenstellenanlagen, da sie den Vermittlungsvorgang zwischen den Fernsprechteilnehmern auf mechanischem ( Bsp. GWN) oder elektronischem Wege ( Bsp. ENA) durch Umsetzung des Wahlvorgangen vollzogen Wer einen Posthauptanschluss hatte, war auch in der DDR in der Regel an einer OVST = Ortsvermittlungsstelle angeschlossen, die im Prinzip nach den gleichen technischen Vorgängen wie die Ministervermittlung arbeiteten. Wer in der LSK/LV zu einem besonderen Kreis an Berechtigten gehörte, konnte über die Führungsvermittlung der LSK/LV vom Kommando bis zum Geschwader/ FRR telefonieren im selbsttätigen Wählbetrieb-- genau wie bei der Ministervermittlung. Daher erschließt sich für uns ein gewisses Hickhack um Wortklauberei mit einem selbsternannten " Rächer der Enterbten" in keiner Weise. Leider unterlagen die Nutzer dieser Anschlüsse der Ministervermittlung dem Trugschluss- über gesicherte abhörsichere Telefonverbindungen zu kommunizieren. Mit der Folge, dass selbst überaus geheime Informationen über diese Telefonverbindungen,( die teilweise über Postmietleitungen geführt wurden und damit frei abhörbar waren), ausgetauscht wurden. Damit ergingen dann eklatante Verstöße von Geheimhaltungsbestimmungen auf höchster Führungsebene. Jeder Fernsprecher bekam schon einen Ordnungsgong wenn er sich am Vermittlungstisch statt mit Tarnnamen, mit der offenen Ortsbezeichnung meldete. Im Kdo LSK/LV wurde dann das Gesicherte Ortsnetz GON entwickelt, was zumindest im Dienststellenbereich dann für gesicherte Verbindungen sorgte. Nutzer der Ministervermittlung im Kdo LSK/LV: Im Dienstbetrieb waren diese Rufnummern mit Wichtigkeit eingeordnet. Für den Fall Abwesenheit des Chef LSK/LV war dessen Anschluss Ministervermittlung umschaltbar zum Chef des Stabes. Für den Fall Abwesenheit Chef des Stabes war dessen Anschluss Ministervermittlung umschaltbar zum Stellv. für operative Aufgaben. In den anderen Stellvertreterbereichen des CLSK/LV liefen die Anschlüsse auf Vorzimmeranlagen auf, deren zweiter Chefapparat bei den jeweiligen Stellvertretern eingerichtet war. Neben den Anschlüssen für das Kdo LSK/LV waren auch Anschlüsse für das Nachbarobjekt V zu leisten. Wie PO 31313 mit Min 429 für dortige Einrichtungen des MfNV. |
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