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  Thema:
parasitäre informationsgebundene Abstrahlung.


Im Vorgriff auf unseren Beitrag zur Unterabteilung FEK des Kdo LSK/LV möchten wir hier das oben benannte Thema kurz behandeln und dabei das Zusammenwirken bzw. die Verantwortung von Diensteinheiten des Ministerium für Staatssicherheit (MfS) erläutern.

Aufgabe von FEK war unter anderen: Die Verhinderung von Abstrahlung die der Gegner in seinem Interesse verwerten konnte - wie vom KIP der FuTK.
Oder - bei den Fla-Raketen-Truppen ( FRT) in deren Fla-Reketen-Komplexen ( FRK).
Insbesondere bei FRT waren die Reservefrequenzen der Leitstationen von dieser Abstrahlung betroffen, da sie parallel zu den verwendeten Arbeitsfrequenzen mitliefen- damit abgestrahlt wurden und vom Gegner aufgeklärt werden konnten..
Diese sogenannten Reservefrequenzen waren jedoch die eigentlichen Frequenzen der Leistationen im Kampfeinsatz des Verteidigungszustandes.
Im Falle einer Ortung und Verwertung dieser Frequenzen durch den Gegner, wäre er in die Lage versetzt worden, im Falle eines Anfriffes durch Frequenzblockierung mittels Eloka den Leitstrahl des FRK zu blockieren und damit den FRK unschädlich und unfähig zur Bekämpfung der angreifenden Luftziele zu machen.

Unter anderem diese Aufgabe hatte in der Unterabteilung FEK die Gruppe Stahlenschutz..
Also Messen und Maßnahmen einleiten.
Für überaus wichtige Fla-Raketen-Komplexe erfolgte jedoch ein aktiver Schutz durch das MfS - dazu nachfolgend mehr.
Ein weiteres Arbeitsmodul von FEK/Strahlenschutz war die Verginderung der Aufklärung durch den Gegner mittels Verwertung sonstiger Abstrahlungen aus den Waffensystemen..
Auch dazu war eine aktive Schutzmaßnahme des MfS gegeben...

Als Leiter von FEK/Strahlenschutz wechselte der Kamerad Manfred Behrens vom Bereich FuTT zu Operativ/FEK..
Die Gruppe Strahlenschutz führte auch Messungen in Werkstätten zur Größe der Abstrahlung elektromagnetischer Bauteile und Anlagen ( ua. der Funkmesstechnik ) durch und erarbeitete daraus dann Arbeitsanweisungen und Anleitungen - z. Bsp. wie lange in bestimmten Strahlungsbereichen gearbeitet werden durfte..
Gleiches war für die Radarstellungen vorgesehen, da die gesundheitsgefährdende Strahlung auf den Radarstationen bekannt war.
Jedoch durch personelle Unterbesetzung und den aufkommenden gesellschaftlichen Veränderungen konnte dieses leider nicht mehr umgesetzt werden.

Zuständig für die Strahlungsabwehr war im MfS die Hauptabteilung III ( HA-III).
Am Beispiel von 2 Fla-Raketen Standorten soll gezeigt werden, wie die HA III beim Schutz funkelektronischer Mittel der Bewaffnung und Ausrüstung ( Waffensysteme /Waffenleitung) eingebunden war..
Diese besondern wichtigen Fla-Raketen war die Fla-Raketen-Abteilungsgruppe 431 ( FRAG-431) Prangendorf bei Rostock und die Fla-Raketen-Abteilungsgruppe 411 ( FRAG-411) Badingen/Osterne nordöstlich Berlins..
Beide FRAG waren mit dem damals modernen Fla-Raketensystemen S-200 WEGA ausgestattet.
Die HA III/14 wurde für diese beiden Objekte zuständig und richtete in den Objekten der FRAG eigene Stützpunkte ein.
Stützpunkt Geometer in der FRAG-431.
Stützpunkt Paladium in der FRAG-411.
Die HA III/14 führte von ihren Stützpunkten Geometer und Paladium aus eine Reihe vom Messungen und Untersuchungen zur elektromagnetischen Situation mit dem Ziel durch, automatisch arbeitende Spionagesonden und -sensoren des Gegners festzustellen und unschädlich zu machen sowie Abstrahlungsverhältnisse um die elektromagnetischen Systeme ( Bsp. Leitstationen) und Teilbereiche des Geländes und gefährdete Funkfrequenzen festzustellen.
Das Kommando LSK/LV erhielt in der Folge immer wieder Hinweise von HA III zur Veränderung der Sicherheitszonen zur Verringerung parasitärer Strahlung.

Den beiden FRAG wurden zum Schutz 2 weitere Stützpunkte der MfS Linie III zur Seite gestellt..
Für die Kommunikation mit diesen Stützpunkten kam es zur Bereitstellung von jeweils einer direkten Fernsprechstandverbindung.
Im Detail:
Für FRAG-431 : - Stützpunkt " Komoran" Barendorf der Abt.III BVfS Rostock-- Leitung: PN 67418
Für FRAG-411 : - Stützpunkt " Havel-1" Niederneuendorf der Abt.III BVfS Potsdam-- Leitung: PN 62290

Diese Stützpunkte deckten aktiv den Frequenzbereich der Leitstationen durch Aufklärung und Blockierung der Frequenzen mittels der in den Stützpunkten befindlichen Sender.
So das ggf. doch abgestrahlte Reservefrequenzen der Leitstationen quasi assimiliert wurden und für eventuelle gegnerische Kräfte als solche nicht mehr erkennbar waren.

Entsprechend diesem Muster erfolgte auch die funkelektronische Deckung durch die Linie III für das Waffensystem S-125. Nur in etwas kleinerem Rahmen.
Eventuell sollten in Web-Diskussionen festgestellte angebliche MfS-Objekte im näheren und weiteren Umfeld von S-125 Stellungen unter diesem Gesichtspunkt neu bewertet werden.

   
  Analoge Operationen wie bei den FRT - mithin Messungen und Analysen- wurden durch HA III auch nach Einführung der Flugzeuge Su-22M4 in Laage durchgeführt.
Auch der Flugplatz Laage wurde aktiv durch die Linie III funkelektronisch gedeckt.

Der Autor dieses Beitrages war im Kdo LSK/LV persönlich mit der Arbeit "Strahlungsschutz" befasst bis 1990.