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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
- Episode zum Fernmeldezentrum Cottbus--
 
 
 



         
  Gemäß den Vorgaben der Bundeswehr zur Auflösung der NVA wurde zum 01.03. 1991 aus dem Stab der 1. Luftverteidigungsdivision ( 1. LVD) NVA in Cottbus der Abwicklungsstab Süd der 5. Luftwaffendivision gebildet.
Dieser Abwicklungsstab erhielt die Aufgabe, sämtliche nicht zur Luftwaffe übernommenen LSK/LV Dienststellen und Objekte südlich Berlins abzuwickeln- unanhängig von deren Unterstellung in der NVA. Unter anderen zählte die Abwicklung der Kampfhubschraubergeschwader Landstreitkräfte und der Fla-Raketen-Regimenter TLA Landstreitkräfte NVA mit zur Aufgabe Abwicklung durch 5. Luftwaffendivision.

Der Standort Cottbus wurde durch die Verbandsnachrichtenzentrale ( VNZ) der 1. LVD mit Nachrichtenverbindungen jeder Art versorgt.
Dazu zählten sowohl der Stab der 1. LVD als auch das Kampfhubschraubergeschwader-3 auf dem Flugplatz Cottbus sowie die diversen kleineren selbständigen Diensteinheiten in Cottbus und auf dem Flugplatz Cottbus ( wie Nachrichten-und Flugsicherungsgerätelager-14 ( NFWL-14)... u.a.)) die in den Bestand der Luftwaffe ganz oder in Teilen überführt wurden.
Außerdem bildete die VNZ Cottbus einen Nachrichtenknoten für die 1. LVD und den Gefechtsstand Kolkwitz mit Kanalbündeln als angemiete Primärgruppen nach Döbern, Naustadt etc..
Nachdem der Abwicklungsstab Süd aufgestellt war, wurde im Kdo 5. LwDiv Eggersdorf über weitere Einsparpotentiale nachgedacht um eine zügigere Abwicklung verschiedener Bereiche zu erreichen.
So wurde ohne Rückkonsultation mit dem zum Kdo 5. LwDiv übernommenem NVA Personal durch West-Personal entschieden:
Der Abwicklungsstab Süd benötigt keine Kommunikation nach außen- es reiche ein Posthauptanschluss- verbunden mit der Weisung: Abschaltung der Nachrichtenzentrale Cottbus Übertragungsstelle.

Was sollten die armen Jungs in Cottbus tun- Hauptschalter rum und aus.

Es dauerte nicht allzu lange und es brannte bissel die Luft.
Teilausfall der Kommunikation Gefechtsstand Kolkwitz.
Vollausfall der Fernmeldeverbindungen Gefechtsstand Fürstenwalde ( künftiger NSOC Ost) zu den Radarführungskompanien Naustadt und Döbern sowie zu den Radarführungsabteilungen Schönewalde und Sprötau.
Zum Teil Ausfsll von Flugsicherungsverbindungen der Flugplätze Preschen und Holzdorf.
Sowie noch einige Fernmeldeverbindungen.

Erst war Rätselraten angesagt, da von den Ost-Mitarbeitern ja niemand von der Abschaltungsanweisung wusste.
Dann den Hinweis zum A6a der 5. LwDiv, doch die Zuschaltung der Nachrichtenzentrale Cottbus wieder anzuweisen.
Und prompt normalisierte sich die Fernmeldelage wieder.
Große Fragerei anschließend- denn man wolle ja nur das Personal aus der Nachrichtenzentrale Cottbus einsparen.
Im Weststil war halt eine VNZ die reine Fernmeldeanbindung des Stabes und keine übertragungstechnische Zweitabstützung für einen Gefechtsstand.

Nachdem die Herren-West über den übertragungstechnischen Knoten Cottbus aufgeklärt wurden--- naja, das nächste mal sprechen wir die Vorhaben besser zwischen Ost und West ab.

Quintessens- die VNZ Cottbus wurde als Fernmeldezentrum der Bundeswehr weiter betrieben und Ende 1991 war man im Zuge der Abschaltung Fernmeldezentrale Gefechtsstand Kolkwitz froh über die Möglichkeit einer Ersatzabstützung zur FmZ Cottbus.

Hier konnte man wirklich sagen- lernen durch Schmerz- denn nach dem Reinfall Cottbus funktionierte die Abstimmung West mit Ost Personal besser.
Und die Arbeitsbesprechnungen zur Abschaltung der Fernmeldezentrale Kolkwitz zeigten dann, dass mit entsprechender Koordinierung solche Pannen verhindert werden konnten.