Einige ausgewählte Aspekte sollen dazu dargestellt werden. Eine umfassendere Darstellung würde den Rahmen dieser Page sprengen.
SA-75 DWINA
Die Rakete bestand aus einem zweistufigen Triebwerk mit Feststoff-Starttriebwerk und einem Flüssigkeits-Marschtriebwerk. Anfangs war die geringste Vernichtungshöhe noch 1000 Meter, sie wurde durch Modernisierungen aber auf 100 Meter gesenkt. Minimal war die Vernichtungszone ca. 5 km, maximal 34 km.
Hauptbestandteile einer FRA SA-75 waren die Raketenleitstation mit der Leitkabine UA, die Rechnerkabine AA, die Sende-Empfangskabine PA sowie ein mobiles SVA als Hänger.
Zur Startbatterie gehörten sechs in Form eines Sechsecks aufgestellte Startrampen - jeweils im Abstand von 60 bis 100 Metern - mit je einer Rakete 11D bzw. 11DAM.
S-75 WOLCHOW
Hierbei handelte es sich um eine modernisierte DWINA Nachfolgevariante, deren Einsatz ab 1963 erfolgte. Die Rakete war mit einem Feststoff-Starttriebwerk sowie einem Flüssigkeits-Marschtriebwerk ausgerüstet und stand der NVA in mehreren Modellen zur Verfügung. Sie wurde zur Vernichtung von schnellfliegenden Luftzielen auf mittlere Entfernung sowie zum Schießen auf Erd- und Seeziele eingesetzt und verfügte über einen Gefechtskopf mit Splittersprengwirkung (8.000 Splitter zu je 8,2 g).
Zur Startbatterie gehörten auch hier sechs in Form eines Sechsecks aufgestellte Startrampen.
Daten zur Rakete
S-125 NEWA
Der Fla Raketenkomplex NEWA ist für den
Einsatz gegen Flugziele in niedrigen und mittleren Höhen, in Ausnahmefällen
auch zur Bekämpfung von Erd- und Seezielen konzipiert. Flugziele konnten bis zu
einer Höhe von 14.000 Metern bekämpft werden, die Vernichtungsreichweite liegt
bei 25 km.
Die S-125 kamen in der 41. und 43. und 51.
Fla-Raketenbrigade mit jeweils 4-5 Fla-Raketenabteilungen S-125 zum Einsatz.
Wobei die 51. Fla-Raketenbrigade noch im Aufwuchs war und für die S-125 bis 1990 nur EINE Stellung bei Eckolstedt
begonnen werden konnte
Die Rakete ist bodengelenkt, die Zündung erfolgt durch den Funkzünder in der
Fla-Rakete.
In der NVA wurden die Raketen zunächst zum Küstenschutz, ab 1986 auch zum
Schutz von tiefflug-gefährdeten Anflugrichtungen eingesetzt. Möglich ist der
Schutz der "toten Zone" unterhalb der "unteren" und
"nahen" Grenze der Vernichtungszone des S-200. NEVA wurde
in der NVA in Fla-Raketen-Brigaden gemischt mit S 75 Systemen
eingesetzt.
Zu den Hauptbestandteilen gehörte u.a. die Raketenleitstation SNR-125 M, die
Sende- und Rechnerkabine UNK, die Antennenanlage UNW, die Kabine RKU und
Dieselaggregate vom Typ ÄSD-200. Ein Großteil der Technik war in
"geschützten Garagen" untergebracht.
Um die RLS SNR-125 herum lagen kreisförmig die vier Startstellungen. Dazu
gehörten vier Vierlingsstartrampen 5P73.
Daten zur Rakete
S-200 WEGA
Der Fla-Raketenkomplex wurde Mitte der 80er Jahre
in die NVA eingeführt. In der 41. Fla-Raketenbrigade kam er am Standort
Osterne sowie in der 43. Fla-Raketenbrigade am Standort Cammin/Prangendorf (zwei Schießkanäle) zum Einsatz. Zu den wichtigsten Bestandteilen
zählten die Führungs- und Zielverteilungskabine K-9 M, die Aufhell- und
Leitstation RPZ 5 N 62 W, mit dem Antennenposten K-1 W und der Apperaturkabine
K-2 W, der Startleitkabine K-3 W, je Schießkanal 6 Startrampen 5P72W und 12
Lademaschinen 5Ju24M die Fla-Raketen Modell 5W28 um nur einiges zu nennen.
Ein dritter Standort in Eckolstädt ( FRAG-511) für die
51. Fla-Raketenbrigade wurde wegen der polit. Ereignisse 1989/90 nicht mehr fertig
gestellt.
Ein vierter Standort war für die Umstrukturierung des FRR-13 in 53. Fla-Raketenbrigade im Raum zwischen Schwerin/Parchim und Staatsgrenze West geplant.
Der Fla-Raketenkomplex S-200 brachte die Fla-Rakete 5W28 zu Einsatz.
Es handelt sich hierbei um eine Zwei-Stufen-Rakete mit vier Starttriebwerken (Feststoff). Der Start erfolgte ausschließlich mit Hilfe der Starttriebwerke.
Das Raketensystem ermöglichte die Vernichtung von Flugzielen zwischen der "nahen und fernen Grenze der Vernichtungszone", d.h. zwischen weniger als 20 Kilometer und bis ca. 250 Kilometer, wobei auch Ziele über eine Entfernung von 250 km hinaus möglich war.
Der Gefechtskopf der Rakete wog über 200 kg und enthielt in einer äußeren Hülle 37.000 Stahlkugeln und in der inneren Hülle 90 Kilogramm Sprengstoff. Der Sprengstoff ermöglichte eine Vernichtung des Zieles im Umkreis vom 120 Metern (theoretisch) und 200 Metern (nach praktischer Erprobung).
Daten zur Rakete