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- Nachrichtenbetriebsamt -

  
 
-- Umstrukturierung und Modernisierung--
 
 
 
         
  Der Umstrukturierungs-und Modernisierungsschub war auch bei den Armeefliegerkräften zu verzeichnen:
Jede der 5 GSSD-Landarmeen verfügte über eigene Armeefliegerkräfte, die im Zeitraum 1973 bis 1979 aufgebaut wurden.

172. OWP in Parchim
178. OWP in Stendal
337. OWP in Mahlwinkel
336. OWP in Nohra
225. OWP in Brandis- ab 1985 Allstedt
Jedes der Kampfhubschrauberregimenter verfügte über 3 Staffeln mit je 18 Kampfhubschrauber.
Zwei Staffeln Mi-24 ( 24W und 24P) und eine Staffel Mi-8T und Mi-8 TW (Panzerabwehr).
Wobei die Mi-24P nur in den Regimentern 172,178 und 337 stationiert waren- Mi-24W war in allen Regimentern vertreten.
Außerdem waren seit etwa 1980 ZWEI fliegende Führungsstellen Mi-8WKP im Bestand.
Die Modernisierung umfasste den verstärkten Einsatz vom Mi8-TW
Nachdem der Abzug der WGT bis Ende 1994 Anstand- erfolgte wieder die Rückführung der Mi-8TW nach Russland und der verstärkte Einsatz von Mi-8T als erforderliche Transportkapazität.

Zurück zu den Jagdbombern SU-24:
Zunächst verlegte im Jahre 1989 das 116. Garde-Jagdbomberregiment ( nicht Frontbomberregiment) Brand mit seinen 30x SU-24 nach Ross (Belorussland).
Dann verlegte das 497. Jagdbomberregiment ( auch hier nicht Frontbomberregiment) Großenhain mit seinen 30 x SU-24 nach Lida ( Belorussland).
Dafür verlegte das 296. Jagdbomberregiment von Altenburg nach Großenhain mit MiG-27.
Nach Brand verlegte das 911. Jagdbomberregiment mit MiG-27 aus Lida.
Nach Altenburg verlegte dann das 968. Jagdfliegerregiment mit MiG-29 aus Ross.

Seltsam das die Bundeswehr dann für 1992 den Abzug des 296. Jagdfliegergeschwaders aus Altenburg dokumentierte.
Zumindest scheint das Verwirrspiel bei der NATO Früchte zu tragen.

Die MIG-27 hatte gegenüber der SU-24 den Vorteil, auch als Abfangjäger einsetzbar zu sein ( Defensivwirkung) und trotzdem auch als Jagdbomber zu fungieren ( Offensivwirkung).
So das im Hinblick auf die neuen Militärdoktrin und Kampfaufgaben der 1. Westfront mit dem Wechsel von SU-24 auf MiG-27 dem verstärkten Defensivcharakter der Truppen Rechnung getragen wurde, ohne das erhebliche Abstriche in der Offensivwirkung als Jagdbomber in der Feuerunterstützung der Landstreitkräfte zu verzeichnen waren.
Insoweit war der Ersatz von SU-24 durch die moderneren MiG-27 ein logischer Schritt, da die SU-24 nicht mehr in das neue Verteidigungskonzept passten.

Kommen wir zur Luftverteidigung:
Es wird viel über einen Abzug der 157. Fla-Raketen-Brigade der GSSD/WGT aus Güstrow spekuliert.
Diese 157. FRBr soll im August 1989 außerplanmäßig per Eisenbahntransport die DDR über den Grenzbahnhof Frankfurt/Oder verlassen haben und damit die nördlich Berlins gelegenen russ. Flugplätze schutzlos zurück gelassen haben.
Im Gegenzug hätten Beobachter die Nutzung der bisherigen Fla-Raketen-Stellungen der 157. FRBr an den Flugplätzen durch Kräfte der Truppenluftabwehr ( 481. FRR Güstrow und 1158. FRR Vogelsang) zu verzeichnen.

Was führte dazu ?:
Leider lassen die Beobachter und Forscher intensive Umstrukturierungen der sowjet./russ. Streitkräfte dabei völlig außer acht.
Zum einen kann der Abzug 1989 bestritten werden, da die Bundeswehr die 157. FRBr Anfang 1991 noch im Bestand der WGT führte und auch sonst es zu keinen Veränderungen in der Nachrichtensicherstellung kam.
Auf russischer Seite Griff ab 1989 ein völlig neues Konzept der Luftverteidigung in der DDR.

Zum einen wurden ab 1988/89 in sowjet./russ. Fla-Raketen-Regimentern der GSSD/WGT die mobilen Fla-Raketen-Komplexe S-300 unter großer Geheimhaltung eingeführt.
Es ist selbst heute im Web noch zu verzeichnen, dass die vollkommen anderen Einsatzgrundsätze von S-300 Komplexen im Gegensatz zu den bisherigen Einsatzgrundsätze der doch eher stationären S-75/S-125 Komplexen unberücksichtigt bleiben.
Waren S-75 und S-125 doch weitestgehend an ihrem Standort gebunden und wurden zentral vom Brigadegefechtsstand geführt- galt für die S-300 eine weitestgehende Mobilität und eine mögliche Verlegung binnen 12 Stunden in einem Umkreis von 800 km zu ihrem Stationierungsort in jede beliebige Gefechtsstellung war gegeben.. wobei Gefechtsstellung nicht nach dem herkömmlichen Begriff der FRT zu werten ist, da die S-300 aus der Bewegung in Gefechtsstellung gebracht werden können.
Zudem konnten und können S-300 mittels eigener Luftraumaufklärung und Zielzuweisung Luftziele bekämpfen.
Damit waren bereits die im Zeitraum 1989 bei der GSSD/WGT unter großer Geheimhaltung eingeführten S-300 Fla-Raketen-Abteilungen zahlenmäßig in der Lage- ALLEIN den Luftraum in der DDR zu schützen !

Im Weiteren kam es zu ZWEI erheblichen Faktoren:
Zum einen die Einführung von Luftverteidigungsektoren in der DDR unter dem alleinigen Befehl der Befehlshaber der GSSD/WGT-Landarmeen.
Zum zweiten kam es zu einer Aufkündigung der gemeinsamen " Luftverteidigung" durch Luftverteidigungskräfte der LSK/LV VST WV im Rahmen der Bildung von Fronten .
Das neue Verteidigungskonzept besagte, sowjet./russ. Luftverteidigung mit Fla-Raketen der Luftverteidigung NUR noch für das Heimatland. Die Luftverteidigung der Front hatten Kräfte der Truppenluftabwehr und der Luftstreitkräfte zu übernehmen.
Unter diesem Gesichtspunkt wurden die neuen Fla-Raketen Abteilungen mit S-300 auch den Fla-Raketen-Brigaden der Truppenluftabwehr zugeordnet.

Dieser Umstand spiegelte sich auch in den Führungsstellen/Gefechtsständen wieder-- gab es bis Mitte der 80ger noch einen Vereinigten Gefechtsstand Frontfliegerkräfte/ Truppenluftabwehr und einen gemeinsamen Gefechtsstand der LSK und LV--- so veränderte sich dies etwa ab 1985 in einen gemeinsammen Gefechtsstand der Armeefliegerkräfte ( Hubschrauber) und einen Vereinigten Gefechtsstand der Luftstreitkräfte und Truppenluftabwehr !!

Ich denke, dieses wird hiermit und so erstmals öffentlich dargebracht wird!

In diesem Sinne waren die Flugplätze der GSSD/WGT nach 1989 NICHT ohne Schutz- sondern es wurde nach neuen Verteidigungskonzept aufgrund neuer Militärdoktrin verfahren.

Ein weiterer Aspekt der 1989 griff:
Die Fla-Raketen-Abteilungen an den WGT- Flugplätzen wurden der 16.Luftarmee direkt unterstellt, da die 16. Luftarmee eine neue Struktur und neue Aufgaben im Rahmen der neuen auf Verteidigung ausgerichteten Militärdoktrin erhielt..
Mit den neuen Doktrin wurden die nördlichen Abteilungen abgezogen zum Schutz des Mutterlandes- bedeutet, dass Personal und Equipment das Land über Frankfurt/Oder verlassen haben könnte.. es war mitnichten die 157. FRBr.
Die 157. FRBr hatte bekanntlich zuvor nach Wittstock verlegt ( warum soll sie dann danach in Güstrow verladen worden sein-- zumal die Stellungen ja über ganz Nord-DDR verteilt waren) und bestand aus den 3 Fla-Raketen-Abteilungen die NICHT an den Flugplätzen stationiert waren.
Zu diesen 3 FRA zählen u.a. die FRA mit FRK S-125 bei SAAL an der Ostsee, als auch eine neue FRA mit FRK S-300 auf dem Bombodrom Wittstock.
Demzufolge konnte die Bundeswehr deren Bestand auch noch für 1991 feststellen.

Zur Beachtung: Gleicher Ablauf bei 163. FRBr Taucha-- alle flugplatzbezogenen Fla-Raketen Abteilungen wurden der 16. Luftarmee direkt unterstellt und die 163. FRBr bestand nur aus den FRA die nicht an den Flugplätzen basiert waren ( Wendgräben die S-200 und S-125 etc.).
Eine Zuführung von S-300 für die 163. FRBr erfolgte nach derzeitigem Stand wegen der politischen Veränderungen nicht mehr.

Ebenso Veränderungen bei den Luftstreitkräften:.
Das 61. Jagdfliegerkorps gab es ja seit 1982 schon nicht mehr- statt dessen war ja ein Frontfliegerkorps als Pendant zum FO FMTFK NVA aufgestellt worden.
Auch das 71. Jagdfliegerkorps Wittstock wurde 1989 aufgelöst und alle Fliegerdivisionen wurden der 16. Luftarmee direkt unterstellt.
Die Jagdbomber-Regimenter konnten aufgrund der MiG-27 Ausstattung auch für Sicherungsaufgaben des Luftraumes eingesetzt werden.



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