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- Stabsnetz der NVA ( GWN-BASA-Netz) --
 
 
 



         
  Das Stabsnetz der NVA war ein Fersprech und Fernschreibnetz zur Kommunikation innerhalb der NVA.
Dieses Netz wurde auch GWN-Basa-Netz genannt aus zweierlei Gründen:
Zum einen bestanden die Nebenstellenanlagen der Dienstobjekte vornehmlich aus der Baureihe GWN ( Große Wählanlage Nebenstelle) oder BASA ( Bahn-Selbstanschluss Anlage) der 50ger und 60ger Jahre.
Zweiter Grund: Zum Zeitpunkt der Ersteinrichtung eines wahlfähigen Stabsnetzes verfügte die NVA über keine hinreichenden eigenen Kommunikationswege- aus diesem Grunde wurde das Netz der Deutschen Reichsbahn BASA-Netz genutzt, um Verbindungen zwischen unterschiedlichen NVA Objekten herzustellen.

Das Stabsnetz bestand bis in die 80ger Jahre aus einer Vielzahl von Nachrichtenzentralen. Diese waren untereinander zum Zwecke der Kommunikation mit "Mietleitungen" verbunden.
Bei den LSK/LV wurden entgegen dem allgemeinen NVA-Trend nicht nur Mietleitungen verwendet- sondern auch eigene Nachrichtenkanäle.

Das eigentliche Stabsnetz bestand aus einem wahlfähigen Netz mit vordefinierten Kennzahlen , in denen automatisch durch eigene Wahl die Verbindung bis zum gewpnschten Gesprächsteilnehmer hergestellt werden konnte.
Ergänzt wurde diese automatische Wahl durch halbautomatische Verbindungen zu nachgeordneten Objekten ( sogenannte OB-Umsetzer).

Ab 1983 ging das sogenante Sondernetz-1 (S-1) in Betrieb und NVA wie auch die LSK/LV Dienststellen wurden bis 1990 nach und nach an das S1-Netz angeschalten.
Zuerst gingen wichtige Stäbe und Führungsstellen an das Sondernetz-1. Damit waren wir dann in der Lage, die automatischen Wahlverbindungen 751 bis 750 im Bereich der LSK/LV schrittweise abzuschalten und diverse Postmietleitungen abzuschalten bzw. in andere Verwendungen zu überführen.
Kleinere Dienststellen ( wie Lager...) konnten erst Ende der 80ger Jahre an das Sondernetz-1 angeschalten werden. Bis dahin verblieben sie mit den Vermittlungsleitungen auf den Fernsprechvermittlungen der Vorgesetzten Stäbe .
So das dann zu deren Anwahl eine S1-Kennzahl zu wählen war- plus den Umsetzer zu dieser Dienststelle.
Bsp: von Cölpin zum FRWL-14 Pinnow: = Wahl der Kennzahl 2734 ( zum Kdo LSK/LV)... Einwahlzeichen abwarten.. dann Wahl 829 und meldet sich FRWL Pinnow..
   
  Nachrichtenzentralen wurden wie folgt gegliedert:
Hauptnachrichtenzentrale ( HptNZ) - für MfNV
Bereichs-Nachrichtenzentralen ( BerNZ) - für Militärbezirke 3 und 5
Kommando-Nachrichtenzentralen ( KNZ) - für die Kommandos der Teilstreitkräfte
Bezirks-Nachrichtenzentralen ( BNZ) - der Wehrbezirkskommandos
Verbands-Nachrichtenzentralen ( VNZ) - der Divisionsstäbe
Objekt-Nachrichtenzentralen ( ONZ) - der nachgeordneten NVA-Objekte

Jedoch blieben diese NZ-Bezeichnungen auch mit Inbetriebsetzung des S1-Netzes bestehen.

Die zuvor beschriebene Wahlfähigkeit der Telefonverbindung war im Rahmen dieser Nachrichtenzentralen gewährleistet.

Damit diente dieses Stabsnetz der Kommunikation von Endteilnehmern dieser Nachrichtenzentralen zwischen unterschiedlichen Standorten.

Zur Erleichterung der Orientierung wurden vordefinierte Kennzahlen vergeben, die in Gruppen bestimmten milit. Formationen zuzuordnen waren.
Bsp von Kennzahlen:
Den LSK/LV war die Kennzahl 75x zugeordnet. Bedeutet, jeder Endteilnehmer aus dem Stabsnetz ( egals ob Rostock, Berlin oder Suhl) war bereits mit Wahl der 75 in der Basa-Nebenstellenanlage des Kdo LSK/LV angekommen. Mit Wahl der Ziffer 1 - verblieb er im Kdo.... oder mit Wahl der Ziffer 2 kam er zur VNZ 1. LVD ... oder mit Wahl der Ziffer 3 in der VNZ der 3. LVD etc.. Bedeutet: Alles 751 bis 750 war LSK/LV.

  • Auszug der Zuordnung von Fernsprechkennzahlen
  • Auszug halbautomatische Vermittlungsleitungen Kdo LSK/LV ( bis 1990)
  • Schema Stabsnetz LSK/LV


  • Auszug Fernwahlübersicht Stabsnetz NVA


  • Neben dem Fernsprech-Stabsnetz wurde auch ein Fernschreib-Stabsnetz betrieben.
    Dieses Fernschreib-Stabsnetz funktionierte auch im automatischen Wählbetrieb in Anlehnung an Telex-Betrieb Deutsche Post bzw. Basa der Bahn.
    Im Fernschreib-Stabsnetz gab es keine Standverbindungen- anderslautende Medienberichte treffen nicht zu.
    In den LSK/LV verfügte der ZGS Fürstenwalde über eine Telexanlage TW-55 mit Wahlverbindung zum RFN und zum MfNV / allg. Fernschreibstabsnetz.
    Die Wahl erfolgte ebenfalls nach vordefinierten Kennzahlen.
    Auf die Telexanlage Fürstenwalde waren sowohl Selbstwahlkennziffern zu anderen Telexanlagen aufgeschalten, als auch Fernschreibrufnummern im Bereich des Kdo LSK/LV.
    Nachgeordnet waren die Telexanlagen in den GS-31 Klokwitz und GS-33 Cölpin.
    Von dort wurden wieder direkt Fernschreibmaschinen Stab/Gefechtsstand der LVD betrieben, als auch Selbstwahlmöglichkeiten zu den Telexanlagen der Gefechtsständen von nachgeordneten Fla-Raketen Verbänden, Funktechnischen Batallionen und Flugplätzen.

  • Schema Stabs-Fernschreibnetz LSK/LV
  • Stabs-Fernschreibnetz Telexanlage Fürstenwalde
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