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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
- die Richtfunkbetriebsstelle 2 (RFB-2) --
 
 
 



         
  Die Richtfunkübertragungsstelle Biebersdorf des Objektes 500 wurde im Zeitraum bis 1965 unweit des Ortes Biebersdorf bei Lübben auf dem Marienberg errichtet.
Mit dem 01.12.1965 erfolgte die Aufstellung der Richtfunkachse mit dieser Richtfunkübertragungsstelle als Objekte 500 im damaligen Nachrichtenregiment-19.

Ursprünglich war das Objekt Wendorf nicht eingeplant- jedoch zeigte die Praxis, dass das Funkfeld von Temmen bis Cölpin zu lang war und den Qualitätsansprüchen nicht gerecht werden konnte. Es erfolgte dann eine Nachplanung und Errichtung des Objektes Wendorf.

Alle 8 Richtfunkübertragungsstellen des Objektes 500 wurden dem damaligen Nachrichtenregiment-19 Waldsieversdorf unterstellt.

Begonnen hat 1965 alles mit Schmalbandrichtfunkgerät RVG-934 B in der Richtfunkachse von Leuthen bis Cölpin und von Heinersdorf zur Nachrichtenzentrale Eggersdorf.

Die Inbetriebnahme der RVG-934 Südstrecke zw. Heinersdorf und Leuthen erfolgte im Herbst 1965.

Zum 01.12.1971 erfolgte die Umbenennung der Richtfunkübertragungsstelle Biebersdorf auf die takt. Bezeichnung Objekt 500 "a" unter gleichzeitiger Unterstellung zum neu gebildeten Nachrichtenbetriebsamt Eggersdorf/Strausberg.

Ab Mitte der 70ger Jahre begann die Einführung der RVG-961 in den Objekten A (Leuthen) bis D (Cölpin) und NZ Eggersdorf. Mit der RVG-961 wurde das RVG-924 (934) ersetzt.

Mit der Einrüstung RVG-961 sowie der NEUEN TF-und NF-Technik ( UKM, ENF) wurden die Richtfunkbetriebsstellen des Objektes 500 mit neuen Lüftungsanlagen ausgerüstet, da die Wärmeabgabe der neuen Technik über den bisherigen Werten der RVG-934 lag.
Die alten Klimaanlagen aus der Zeit der Errichtung dieser Bauwerke wurden durch neue ersetzt.
In den weiteren 80ger Jahren erfolgte darüber hinaus die Umrüstung der Schutzbautechnik ( Klima, Lüftungsklappen, etc.) für eine Schutzklasse 1Kt.
Hier erfolgte also noch einmal eine Umrüstung der erst kurz zuvor eingerüsteten Klimatisierung.
Aus diesem Grunde wurden damals alle 8 Richtfunkübertragungsstellen des Objektes 500 von den örtlich zuständigen Unterkunftsabteilungen ( UKA) an die UKA-12 ( Spezialbauwesen Berlin) übergeben.

Durch die Einführung der RVG-961 konnten 960 Fernsprechkanäle übertragen werden (statt bisher 12 (24)).
Die Basisbänder der RVG-961 wurden in der RFB Biebersdorf aufgelöst. Dadurch konnten Sekundärgruppen aus dem Basisband herausgenommen werden und je nach Vorgabe in der RFB bis zur Primärgruppe oder Einzelkanal aufgelöst werden bzw. als Sekundärgruppen-Transit zu den anderen RFB weiter geschalten werden.

Aus Geheimhaltungsgründen war über gut ein Jahrzehnt selbst im NVA internen Sprachgebrauch weder das Wort" Richtfunkbetriebsstelle" noch der Ort der Dienststelle zu benennen. Um jedoch ein Zuordnung zu ermöglichen, war es nur als Objekt 500 klein "a" bezeichnet.
Erst zum 01.12.1981 erfolgte eine Änderung der Bezeichung auf Richtfunkbetriebsstelle 2.

Die RFB-2 war als südliche Relaisstelle der stationären Richtfunkachse geplant.Im Zuge der Zeit erfolgte jedoch eine Entwicklung als wichtiger Verteilerpoint. Damit sicherte die RFB-2 die Übergabe sämtlicher Richtfunk-Nachrichtenkänäle von der STNZ Ranzig, von GS Taubendorf, zum standort Dahme, zum Feldflugplatz Alteno, zum Turm der DP Petkus und zur GSSD Wünsdorf.

Die RFB-2 war Bestandteil der hochkanaligen RVG-961 Richtfunkachse mit einem Übertragungsspektrum von bis zu 960 Fernsprechkanäle.

Die von der RFB-2 aus organisierten Zubringer Richtfunkstrecken bestanden aus RT417 bzw. FM 24/400 .
Eine Kabelanschaltung erfolgte über ein 50-paariges Ortskabel (NVA) zum NVA-Objekt Krugau ( FTL-14/Kfz-TK 14).
Über dieses Kabel erhielt die RFB-2 auch einen MSN-Anschluss (60) des Objektes Krugau.
Im Kabelweg dieses Ortskabels wurde eine Abholung von Nachrichtenverbindungen durch mobile Kräfte einer Feld-Stütznachrichtenzentrale geschaffen.

Die RFB-2 hatte einen hohen Stellenwert im Verteidigungszustand zu Beginn eines Krieges- denn diese RFB sicherte die Bereitstellung von Führungsverbindungen des ZGS/ZWGS LSK/LV NVA zum Gefechtsstand LSK/TLA der 1. Westfront und zu dessen Gefechtsführungszentrum sowie zum Gefechtsstand Luftverteidigung des Westlichen Kriegsschauplatzes sowie zum Gefechtsstand des sowjet. Generalstabes Falkenhagen.

   
 
Gegenstelle der RFB-2 in der Richtfunkachse waren die RFB-1 bei Leuthen und die RFB-3 Willmersdorf. Die RFB-2 war in einem 1-etagigen Bunker untergebracht und konnte max 20 Personen unterbringen bei einer Ruhekapazität von 6 Betten .
Alle Richtfunkverbindungen RVG 961 und FM24/400 bzw. RT-417 wurden über Antennen auf dem markanten Richtfunkmast abgestrahlt. Personell bestand die Besatzung einer RFB aus Zivilbeschäftigten. Diese wurden durch einen 1. Bearbeiter als Technischen Leiter geführt. Die Führung der RFB oblag einem Leiter RFB ( Majors- Planstelle).
Da die RFB ein Element zur Sicherung des DHS war, wurde jede RFB trotz der Zivilbeschäftigten im 24-Stunden Dienst rund um die Uhr besetzt. Mit Auflösung der NVA 1990 wurde die RFB-2 als Bestandteil der Bundeswehr weiter betrieben.

1999 erfolgte der Abriss aller ungenutzten oberirdischen Bauten.

Heute ist der Turm ein florierendes Objekt und innerhalb des Objektzaunes noch einmal eingezäunt mit 2,50 Meter hohen Zaun plus Stacheldraht-Aufsatz.
Zu erkennen sind Richtfunkantennen nach Schönewalde und Döbern ( Bundeswehr), und D2-Vodafon ( ganz oben die 2 Stäbe) sowie O2 ( da drunter die 2 Stäbe) plus GSM-Sektorantennen.
Hinzugekommen sind Antennen des TETRAPOL Netzes Land Brandenburg mit Richtfunk und Funk.
Zu sehen sind auch Antennen Bundespolizei und Zoll.
Turm RFB-2 (2011)

Am Fuße des Turm erfolgte die Errichtung eines Betriebsgebäudes für die Unterbringung der diversen Techniken der Mobilfunkbetreiber und TETRAPOL.
Das neue Betriebsgebäude

TETRAPOL = digitales Funknetz BOS
BOS = Behörden und Organisationen Sicherausaufgaben

Auf Grund dieser Belegungskonstellation kann nur vor einem unberechtigten Betreten des Objektes gewarnt werden- zumal wir externe stille Alarmierungen und Bewegungssensoren vorgefunden/entdeckt haben.

Daten:
Postfach: 33631a
Letzter Tarnname: Bewaldung 72
Amt: Birkenhainichen 203
S1-Fe: 9446-494p
S1-Fs: über 239-440-HV

   
     
 

Leiter RFB-2 war:
Major Liebsch, G.
Major Kraus

Techniker ortsfeste Richtfunkanlagen: (= Stv. Dst. Leiter)
StFä. Wellnitz

1. Bearbeiter ( = Techn. Leiter): ZB Gatzke
2. Bearbeiter ( Stv. TL): ZB Müller, P.

Techniker:
ZB, Eckardt, Bergmann, Steglich, Müller, Maschke,Meier, Wellisch ?

Mech./Kraftfahrer: ZB Gerlach