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- Reform der russischen Streitkräfte--
 
 
 



         
  Wie bereits zu NVA-Zeiten beinhalteten die Fliegerkräfte der russ. LSK/LV- Jagdfliegerkräfte, Jangdbomberkräfte, Frontbomberkräfte, Schlachtfliegerkräfte...
Die Transportflieger und Fernflieger der russ. Streitkräfte waren immer eigenständig und als solche dem Oberkommando direkt unterstellt.

Die Anfang der 80ger Jahre gebildeten Armeefliegerkräfte ( es wird an Bildung der Armeefliegerkräfte in NVA durch das Führungsorgan FAFK erinnert) werden mit der Streitkräftereform wieder abgeschafft und in neue Strukturen überführt.
Dieser Prozess begann eigentlich bereits Ende der 80ger Jahre in der GSSD/WGT- durch die Zentralisierung des Führungspunkt Armeefliegerkräfte GSSD/WGT im Gefechtsstand der Luftstreitkräfte und der Zusammenführung bislang selbständiger Kampfhubschrauberstaffeln zu zentral geführten Kampfhubschrauberregimentern.

Mir der Streitkräftereform wird die in den 70ger Jahren aufgegebene Fliegerabteilung wieder eingeführt und soll aus jeweils 6 Luftfahrzeugen bestehen.

Von den hunderten genutzter Flugplätze in Russland sollen lediglich 60 Flugplätze mit der Bezeichnung Fliegerbasis bestehen bleiben.
Auf diesen 60 Fliegerbasen sollen ca. 3000 Luftfahrzeuge aller Arten zentralisiert basiert werden.
Jede Fliegerbasis hat eine taktische Nummerierung und beinhaltet die den Flugbetrieb sicherstellenden Einheiten wie Flugplatzbetriebseinheiten, Fliegertechnische Einheiten, Nachrichten - und Flugsicherungseinheiten, Wacheinheiten und Einheiten der Objektluftabwehr.

Die auf den Fliegerbasen stationierten Fliegerstaffeln und Abteilungen werden in neu zu bildenden Brigaden zusammengefasst und die bisherige Regiments (Geschwader)-struktur wird aufgehoben.

Entgegen derzeit anzutreffender Auffassungen werden diese Brigaden KEINE Mischstruktur aus Flugzeugen, Hubschraubern, Fla-Raketen, FuTT darstellen.
Derartige Aussagen sind auch NICHT aus russ. Quellen entnehmbar.
Es wird fliegende Einheiten ( Brigaden) der jeweiligen Spezifikation geben, als auch Brigaden der Fla-Raketen oder Funktechnische Brigaden der FuTT.
Es ist geplant, je Brigade ca. 5 Batallione = Staffeln = Abteilungen zu unterstellen.

Wie erfolgt diese Neustrukturierung ? Ein Beispiel:
Ein Flugplatz X soll aufgegeben werden, auf den noch ein Jagdfliegerregiment stationiert ist---- und ein Flugplatz Y soll aufgegeben werden auf dem ein Jagdbombergeschwader MiG-27 stationiert ist---- und ein Flugplatz U soll aufgegeben werden, auf dem noch ein Kampfhubschrauberregiment stationiert ist.
Den bisherigen russ. Veröffentlichungen ist zu entnehmen, dass alle drei Geschwader zum Beispiel auf einen Flugplatz Z verlegen, der hier 2000. Fliegerbasis heißen soll.
Nach bisherigen deutschen Veröffenlichungen bilden diese drei Regimenter die 2000. Fliegerbasis.
Und dieser Rückschluss ist ein Trugschluss und in KEINER Weise zutreffend !
Denn: Mit Verlegung der 3 Fliegerregimenter zur neu zu bildenden Fliegerbasis greift die Reform mit Auflösung der drei Fliegerregimenter und Neustrukturierung
Denn: Aus den bisherigen Fliegerregimentern werden die Regimentsstäbe und die dem Regiment unterstellten Sicherstellungseinheiten herausgelöst.
Die bisherigen Regimentsstäbe bilden unter personeller Reduzierung den Stab der Fliegerbasis.
Diesem Stab der Fliegerbasis werden dann bzw. bleiben die benannten Sicherstellungseinheiten unter personeller und struktureller Anpassung unterstellt
Daher ist auch nicht verwunderlich, wenn Fliegerbasen die Traditionsnamen verschiedener dorthin verlegter und umstrukturierter Fliegerregimenter fortführen.
Denn in russ. Verständnis besteht das Regiment weiter- nur dann unter der Bezeichnung Fliegerbasis !
Die aus den Fliegerregimentern herausgelösten Fliegerstaffeln werden personell und strukturell angepasst.
Eventuell veraltete Maschinen werden ausgesondert oder zu anderen Fliegerbasen verlegt, die jene veralteten Modelle basierend sammeln.
Die verbliebenen Fliegerstaffeln sind hier im Beispiel 2 Staffeln Jagdflieger MiG-29, 1 Staffel Jagdbomber MiG-27 und 2 Staffeln Kampfhubschrauber Mi-24.
Die 2 Staffeln MiG-29 und die 1 Staffel MiG-27 würden der ( fiktiv) der 599. Jagdfliegerbrigade zugeordnet werden.
Die 599. Jagdfliegerbrigade hätte dann jedoch auch noch 2 Fliegerstaffeln von der 2002. Fliegerbasis im Bestand.
Achtung: Da die MiG-27 auch als Abfangjäger einsetzbar ist- gäbe es hier KEINE gemischte Brigade- auch wenn die MiG-27 eine Zweitverwendung als Jagdbomber hat.
Die 2 Staffeln der Kampfhubschrauber würden ( fiktiv) der 344. Kampfhubschrauberbrigade unterstellt.
Jene 344. Kampfhubschrauberbrigade hätte dann ggf. noch je 1 Kampfhubschrauberstaffel von der 2002. Fliegerbasis unf 3008. Fliegerbasis im Bestand unterstellt.
Je nach Einsatzauftrag !.

UND ! Trotzdem sind in verschiedener Unterstellung die jeweiligen Staffeln gemeinsam auf einer Fliegerbasis BASIERT und werden durch die Sicherstellungseinheiten der Fliegerbasis fliegertechnisch sichergestellt.
Wenn es zu einer Basierung von Jagdfliegern und Bomberkräften kommt--- werden auch diese NICHT zur Fliegerbasis vereinigt sondern durch die Fliegerbasis sichergestellt und werden dann jeweils getrennt JagdfliegerBrigaden oder BombenfliegerBrigaden unterstellt.
So die Grundregel im Planungsstand- die jedoch nicht ausschliesst, dass im EINZELFALL gemischte Verbände bestehen können.

Diese Brigaden werden oberbegrifflich auch als Brigaden der Luft-und Weltraumverteidigung bezeichnet und den Kommandos der Luftarmeen unterstellt.
Die Kommandos der Luftarmeen bilden dann dieses Führungsorgan für die Brigaden.
Also wie bisher auch- nur das eine Brigadestruktur unterstellt wird.
Als Führungsorgan der Luftarmeen fungieren dann die Oberkommandos der strategischen Richtungen.
Jedoch ist dieses ja auch nicht so neu- denken wir an das Oberkommando des Westlichen Kriegsschauplatzes und der Unterstellung von LSK/LV NVA und 16. Luftarmee GSSD/WGT dorthin.

Ein Großteil der Jagdfliegerkräfte sollen gemäß Planung 15 Staffeln Su-27 bilden. Daneben sollen 13 Staffeln MiG-31 und 12 Staffeln MiG-29 bestehen bleiben.
Der Kern von Jagdbomberkräften und Schlachtfliegern sollen Typen Su-25 und Su-24 bilden mit 17 Staffeln.
In der Summe sind 57-60 Staffeln der taktischen Fliegerkräfte vorgesehen.
Wenn man betrachtet, dass je Luftarmee NUR 2-3 Fliegerbrigaden der takt. Fliegerkräfte im Bestand haben soll, ist das enorme Potential an Truppenreduzierung zu erkennen.

Neben den Fliegerbrigaden soll jede Luftarmee auch eine Fla-Raketen-Brigade S-400 mit je 4 FRA erhalten und 2 Funktechnische Brigaden zur Luftraumaufklärung.

Jedoch bleibt die Moskauer Region von dieser Reform verschont- da dort die alten Luftverteidigungsstrukturen weiter bestehen bleiben mit eigenem gesonderten Oberkommando.

In der Frage der Luftverteidigung mittels Fla-Raketen wird auf Grund der Vereinigung von Luftverteidigung und Kosmischer Verteidigung auf stationäre Fla-Raketen Komplexe wie S-125 und S-200 verzichtet ( S-75 wurden in den russ. Streitkräften bereits vor 20 Jahren ausgemustert).
Statt dessen wird als die Einführung der mobilen Fla-Raketen-Komplexe S-400 hinsichtlich ihres möglichen Einsatzes gegen Luftfahrzeuge in jeder Höhe, als auch gegen Marschflugkörper sowie Interkontinantal oder Ballistische Raketen gesetzt.
Davon soll jede Luftarmee lediglich 4 - 5 Fla-Raketen- Abteilungen S-400 erhalten.

Betrachtet man dabei den Vorgänger der S-400- der S-300- die 1989 und Anfang 1990 mit 6 Komplexen unter grösster Geheimhaltung bei den Fla-Raketen-Brigaden der GSSD/WGT eingeführt wurden ( zuzüglich 1x S-300 LSK/LV NVA), wird unter dem Vergleich der Parameter dieser Fla-Raketen-Komplexe deutlich--- die betreffenden S-300 hätten in 1989/90 bereits zur Luftverteidigung des DDR-Territorium ausgereicht.!


Dieses Datenmaterial wurde russ. Websites entnommen und in einem Gespräch Ende Oktober 2010 mit dem Oberbefehlshaber der russ. Luftstreitkräfte präzisiert.
Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass die Planungsgrundlagen dann der realen Welt abweichend angepasst werden müssen.