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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
--die Kurierzentrale --
 
 
 
         
  „Die Kurierzentrale der KNZ (KuZ) war im Gebäude U 4 Keller in der Stabszone des Kdo LSK/LV untergebracht. Aufgabe der Kurierzentrale war die Bearbeitung ankommender und abgehender Kuriersendungen und die Organisation besonderer Kuriersendungen. Die Kurierzentrale organisierte die Abholung normaler Kuriersendungen innerhalb bestimmter Öffnungszeiten durch die Bereiche / Abteilungen / Dienste des Kdo LSK/LV und des FO FMTFK.
Mit Auslösung höherer Stufen der GB handelte die Kurierzentrale als Kurier-und Feldpostzentrale.
Die Kurierzentrale war nicht in das DHS des Nachrichtensystem eingebunden und handelte nach normalem Dienstbetrieb bzw. gemäß der Erfordernisse besonderer Kurierpost.
In Einzelfällen waren Angehörige der Kurierzentrale auch unter Waffe zum Kuriereinsatz befohlen.

Täglich Vormittags kamen die Vozida und holten/brachten die normale Kurierpost. Auch die heutige Bürgermeisterin von Strausberg. sie arbeitete damals bei Finök.
Für Kurierfahrten standen mehrere Kfz im NBA KFZ-Park und im Luch.
Im NBA hatten wir einen B-1000 und einen LO-Koffer. Der LO war eigentlich unsere mobile Kurierzentrale für STNZ / RFS Beeskow.
Im Luch stand ab Ende der 1980 Jahre noch ein SPW als gepanzerte Kurier-und Feldpostzentrale.
Bei MOB wären wir kräftig aufgefüllt worden, da wir die Feldpostzentralen zu entfalten hatten. Eggersdorf, Fürstenwalde und Beeskow. Auch ein Kurierhubschrauber hätte dann zur Verfügung gestanden auf dem Hubschrauberlandeplatz Eggersdorf. Für diese Kurierflüge verfügte jedes NVA Objekt über einen Hubschrauberlandeplatz.

StOFä. Armin Linde war lange unser Zentralenleiter.
Wegen des besonderen Einsatz und unter Waffen war das Personal meist männlich. Mit Einführung der weibl. AA kam auch eine zu uns. Miss Misterfeld.
Oft waren wir für Versorgung der Truppen im U5 zuständig. Inoffiziell natürlich. Da wir keine Ausgangskarte brauchten und mit dem Kurierausweis jederzeit Kaserne verlasssen und betreten konnten. Namen wir den B-1000, durfte die Wache nicht einmal hinten rein schauen-- dort standen dann die Bierkisten.
Wir hatten auch GSSD Dienstausweise zum Betreten und passieren der Kaserne Wünsdorf sowie von GSSD Kontrollstellen auf Strassen. Quasi Freie Fahrt.

Die Staatlichen Stellen wurden durch den ZKD = Zentraler Kurierdienst- versorgt. Der hatte uns in seiner täglichen Tour auch mit dabei.

Es war schon manchmal seltsam, wenn Samstag oder Sonntag spät Abend ein Offz. von Operativ oder Sekretariat vom GO Reinhold bei DNZ erschien mit geschnürten und versiegelten Paket und der Forderung dieses Paket x+Zeit in Wünsdorf abzuliefern....
Dann hieß es fix und ohne Kommentar einen Kuriereinsatz unter Waffe zu organisieren. Einmal hatte ich einen Kuriereinsatz mit B-1000 noch unterwegs und so ein Päckerl schlug auf mit nem Hauptmann dran... ganz wichtig.. aber was willst machen.... eigentlich kein Kurier verfügbar.... also den Kurier genommen der die Kurierstelle zu besetzen hätte.... ihm Fahrauftrag für den LO-Koffer ausgestellt und als Begleitung nen SAS-Mann mitgegeben. ... weil sonst ja keiner im scharfen Schuß außerhalb der Kaserne durfte.

Beschriftung von Kuriersendungen:
Kuriersendungen wurden entgegen normaler Beschriftung adressiert.
Normal wäre NVA-Dienstelle, PF 66080, 1260 Strausberg.
Kuriersendungen erhielten eine eingekreiste Nummer des Kurierbezirks = 5 für Frankfurt/Oder und der Zusatz PFD Nr. ( Bsp : PFD 35777).
Nur so konnten Kuriersendungen richtig zugestellt werden. Mit normaler Anschrift war im Kurierdienst nichts anzufangen.

Die Bezirksleitzahlen waren:
01 - Rostock
02- schwerin
03- Neubrandenburg
04 -Potsdam
05- Frankfurt/Oder
06- Cottbus
07- Magdeburg
08- Halle
09- Erfurt
10- Gera
11-Suhl
12- Dresden
13- Leipzig
14- Karl-Marx-Stadt
15- Berlin
Mit Hilfe dieser Bezirksleitzahl ging jede Kuriersendung erst einmal zur Kurierstelle der betreffenden WBK und wurde dann im Territorium verteilt.

Diese Bezirksleitzahlen finden sich auch in den Vorhaben-Nummern zu Bunkern und Objekten wieder und kennzeichnen die territoriale Lage des Vorhabens.
wie 16/06/072 für GS Kolkwitz oder 17/01/103 für RFB-9 oder 16/05/161 für FSA-1. Letzteres war in der Bezeichnung auch über Jahre das Objekt 161 - ein FSA-1 gab es im Sprachgebrauch nicht. Ebenso wie FSA-2 nur das Objekt 403 war.

   
  Das Personal der Kurierzentrale war rein militärisch besetzt mit UaZ. Leiter/in der Kurierzentrale war Berufsunteroffizier oder Fähnrich- Dienstgrad. Die Kurierzentrale insgesamt hatte eine gesonderte Stellung.

Leiter Kurierzentrale:
StOFä. Linde