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- die Funktechnischen Truppen / FuTT der LSK/LV--
 
 
 



         
  Die Funktechnischen Truppen:
Eine Waffengattung der LSK/LV der NVA.

Aufgabe:
Gewährleistung der ununterbrochenen Kontrolle des Luftraumes in ihrem Verantwortungsbereich unter pausenloser Funkmessaufklärung der Luftangriffsmittel und Aufklärungsflugzeuge der NATO.
Meldung der Aufklärungsergebnisse und Darstellung der aktuellen Luftlage - die zur Entschlussfassung über den Einsatz von Fla-Raketentruppen (FRT) und/oder Jagdfliegerkräfte (JFK) sowie zur Warnung anderer Organe benötigt wurde..
Gleichzeitig erfolgte durchdie FuTT die Funkmesssicherstellung der Gefechtshandlungen der FRT und JFK im automatisierten und nichtautomatisierten Verfahren.

Eine Betrachtung dieser Waffengattung kann nicht isoliert erfolgen, da diverse Einflüsse und Aufgaben sie eng mit den Fla-Raketen-Truppen und Fliegerkräften verknüpfen..

Die FuTT als Waffengattung gab es bei der Bildung bewaffneter Organe der DDR bzw. Bildung der NVA noch nicht.
Radarstationen gab es bestenfalls an den ersten Flugplätzen der VP-Luft/ Aeroklubs in Cottbus, Drewitz und Bautzen und waren Bestandteil der Fliegerkräfte zur Sicherstellung derer Flüge.
1953 kam es zu einem ersten Einsatz einer Radarstation P-8 auf den Flugplätzen der VP-Luft/VAEK Kamenz, Bautzen, Cottbus.
Dem folgten Radarstationen der LSK bei Dissen, Wüstenhain, Rothenburg, Drewitz, Weißagk, Zschillichau.
Vergleichbare Aufklärungsmittel gab es in der Flak-Division zur Feuerleitung.
Die Luftraumaufklärung und Luftlagedarstellung war bis dato alleinige Aufgabe der sowjet. Streitkräfte in der DDR ( GSSD).

Erst mit Bildung des Kommandos Luftstreitkräfte und Luftverteidigung im Frühjahr 1957 entstanden auch die FuTT.
Mit Bildung des Kdo LSK/LV entstand im Kasernenobjekt Eggersdorf/Strausberg die Funktion " Kommandeur der Funktechnischen Truppen".
Erster Kommandeur der FuTT wurede Major Manfred Zwiener.
Ihm zur Seite gestellt war ein kleiner Stab, bestehend aus:.
  • Stellv. des Kdr.
  • Oberoffizier Führung und Einsatz
  • Oberoffizier Ausbildung.
  • Offizier für Nachrichten
  • Oberoffizier Funkmesstechnik.

    Die Unterbringung erfolgte Anfangs im Gebäude U1- später im Gebäude U6.

    Dem Kdr FuTT wurden unterstellt:
  • Zentrale Posten FuTT - im Gebäude U1
  • die Funkmessoffizierschule Oranienburg.
  • Das Funktechnische Bataillon-2 (FuTB-2)
  • Das Funktechnische Bataillon-4 (FuTB-4)
  • Die Zentrale Funkmesswerkstatt

    Mit Bildung des Führungsorgans " Kommandeur FuTT" mussten eine Vielzahl von Aufgaben und Problemen bewältigt werden.
    zum Bsp.:
  • die Berechnung eines Funkmessfeldes mit der Untergrenze von 500m über dem Territorium der DDR
    und die Erfassung aller sich daraus ergebenden Konsequenzen.
  • Auswahl von Standorten für die funktechnischen Einheiten sowie deren Abstimmung mit der GSSD.
  • Einleitung der Erforderlichen infrastrukturellen Baumaßnahmen
  • Planung der erforderlichen Funkmesstechnik und Sicherstellungstechnik (Funk/Kfz...)
  • die Nachrichtensicherstellung
  • Auswahl und Ausbildung von Kadern
  • Formierung von Einheiten und Truppenteilen.

    In der Folgezeit wurde schrittweise ein Funkmesssystem aufgebaut. Funktechnische Einheiten wurden formiert, Stellungen gebaut, Personal ausgebidet sowie in großem Umfang neue Funkmesstechnik eingeführt.

    So kamen 1958 die ersten Zentimeterkomplexe P-25/PRW-10 zum Einsatz.
    Mit dieser Technik konnte dann die Funkmesssicherstellung der neu aufzustellenden Jagdfliegerkräfte erfolgen.

    Im Jahre 1959 wurde dieser Prozess fortgeführt mit Einführung der Typen P-30 und P-15.

    Einen besonderen Stellenwer hatte die Einführung des neuen Freund-Feind -Kennungssystems " Kremnij-2 und diente zur Unterscheidung eigener und fremder Flugzeuge auf dem Radarschirm.

    Aufstellung Funktechnischer Einheiten/Truppenteile:
    Zum 01.12.1956 war das FuTB-2 in Rechlin mit einer örtlichen FuTP im Bereich der Verwaltung Luftverteidigung aufgestellt worden.
    Nachfolgend verlegte das FuTB-2 zum Standort Drewitz .
    In diesem FuTB-2 wurde die zuvor gebildeten Funktechnischen Punkte ( Radarstellungen) unter einheitlicher Führung zusammen gefasst.
    Dies beinhaltete die Unterstellung der FuTP Rechlin, Glindow, Briest, Marxwalde, Drewitz, Saal, Putgarten, Peitz zum FuTB-2.
    Die Bezeichnung der FuTP war 1. bis 8. FuTP FuTB-2.
    Im Frühjahr 1957 kam es zur Unterstellung des FuTB-2 zum Kdr. FuTT Kdo LSK/LV.
    Anfang 1960 wurde aus dem FuTB-2 das FuTR-2 mit nachfolgender Verlegung nach Neubrandenburg/Trollenhagen.
    Zum 01.12.1957 stellte der Kdr FuTT das FuTB-4 am Standort Cottbus auf.
    Das FuTB-4 in Cottbus wurde 1959 zum Funktechnischen Regiment-4 (FuTR-4) aufgestockt.

    Die Gefechtsstände der Funktechnischen Regimenter wurden gemeinsam mit den Gefechtsständen der Jagdfliegerdivisionen in Cottbus und Trollenhagen untergebracht.
    Damit entfiel Fernübermittlung von Luftlagedaten vom FuTR zur JFD und es konnte eine zeitnahe Zieldarstellung im gemeinsamen Gefechtsstand erfolgen.

    Im Jahre 1961 erfolgte die Umformierung der Jagdfliegerdivisionen zu Luftverteidigfungsdivisionen unter Einbeziehung der Flak/ FRT und der FuTT.
    Die drei Waffengattungen FRT, JFK und FuTT wurden damit in einem Großverband vereint.
    Das FuTR-2 wurde der 3. LVD Trollenhagen eingegliedert.
    Das FuTR-4 kam zur 1. LVD Cottbus.
    Damit schieden sie aus der vormals direkten Unterstellung zum Kommandeur FuTT aus.

    Gleichfalls 1961 kam es dadurch zur Änderung in der Führungsstruktur.
    Im Kdo LSK/LV Eggersdorf/Strausberg wurde aus dem "Kommandeur FuTT" der Bereich " Chef FuTT" gebildet.
    Der Bereich "Chef FuTT" bekam folgende Gliederung:
  • Chef FuTT
  • Stellv. und Leiter Funkmessingenieurdienst
  • Unterabteilung Führung /Ausbildung
  • Unterabteilung Funkmesstechnik

    Erster Chef FuTT wurde Oberstleutnant Manfred Zwiener.
    Ihm zur Seite stand als Sowjet, Berater: GM Sazunkewitsch.

    Dem Chef FuTT nachgeordnet wurden in den Verbänden je eine Unterabteilung "Funkmess"-, später Chef FuTT der LVD mit Stab.

    1962 verfügte das FuTR-4 in Cottbus über 18 Funktechnische Punkte (FuTP) in der 1. LVD.
    Das FuTR-2 in Trollenhagen verfügte über 9 FuTP in der 3. LVD.

    Erst 1966 änderte sich die Bezeichnung von Funktechnischer Punkt (FuTP) in Funktechnische Kompanie (FuTK) im Zusammenhang erweiterter Aufgaben und personeller Aufstockung.

    Die Entwicklung der Luftangriffsmittel der NATO mit größreren Geschwindigkeiten, verbesserten Manövrierfähigkeiten, grösseren Flughöhen und neuen Möglichkeiten zur Handlung in geringen und extrem geringen Flughöhen zwang die Verantwortlichen in de NVA zu neuen Überlegungen zur Verbesserung des eigenen Systems.
    Das bisherige Prinzip der FuTT : FuTK klärt Gegner auf, meldet die Ergebnisse an Regimentsgefechtsstand, dort wird die Luftlage bearbeitet und danach über Funknetze (Tastfunk) an im Auftrag Gefechtsstand Jagdfliegerdivision/Luftverteidigungsdivision die Gefechtsstände der FRT, JFK und anderer Organe/TSK übermittelt- entsprach nicht mehr den gestiegenen Anforderungen der Luftverteidigung.
    Die Verzögerungszeiten von etwa 2 Minuten, bei 1200 km/h Fluggeschwindigkeit, führten zu Darstellungsfehlern von 40-50 km auf dem Gefechtsstand der Verbände.
    Mit dem Ergebnis von fehlerhaften Entschlüssen und falschen Einsatzbefehlen.

    Bereits im Frühjahr 1963 formulierte der sowjet. Berater beim Chef FuTT Vorschläge zr Neuorganisation der FuTT nach dem Vorbild der sowjet. Streitkräfte aud Basis von Funktechnischen Bataillone und Funktechnische Brigaden.
    Jedoch fanden diese Vorschläge damals keine Zustimmung.

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