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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
-- Automatisierter Gefechtsstand Rövershagen--
 
 
 
  „ Am 10.05.1974 erfolgte die Inbetriebnahme des neuen Gefechtsstandes der 43. Fla-Raketenbrigade NVA als Automatisierter Gefechtsstand (AGS) am Standort Rövershagen..
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Das Automatisierte Führungs-und Leitsystem "ASURK 1 MÄ" aus sowjetischer Produktion wurde bis zum 30.04.1974 in der 43. FRBr eingeführt und entfaltet und arbeitete ab 31.05.1974 vom Gefechtsstand Rövershagen zur Führung der unterstellten Fla-Raketen-Abteilungen .
Ab dem 25.09.1974 arbeiten auch die vier bisherigen mit dem Fla-Raketen-Komplex S-75 "Wolchow" ausgestatteten Fla-Raketen Abteilungen mit dem System ASURK. .

Die Luftlage stellte die Funktechnische Kompanie 334 Rövershagen für den Gefechtsstand dar..
Aus dieser FuTK-334 erfolgte die Bildung der Funktechnischen Abteilung-4301 (FuTA-4301) der 43. FrBr.

Ab 1980 erfolgte die Einführung des AFS-System "VEKTOR 2 MÄ" und ersetzte das System "ASURK".
Per 01.01.1981 wurde die Brigade über das System VEKTOR geführt.

Infolge weiterer Modernisierung und Aufwuchs in der 43. FRBr wurde das AFS "VEKTOR" ab 1988/89 vom AFS "SENESCH" abgelöst.

Im Automatisierten Gefechtsstand der 43. FRBr Rövershagen wurde eine Jägerleitstelle der 3. Luftverteidigungsdivision entfaltet.
Diese Jägerleitstelle hatte die Taktische Bezeichnung " Jägerleitstelle-33/1" und war für die automatisierte Jägerleitung von Abfangjägern der NVA an die zu bekämpfenden Luftziele im Ostseeraum ausgelegt.
Vordergründig erfolgte die Jägerleitung von Jagdflugzeugen des Jagdfliegergeschwaders-9 Karlshagen/Peenemünde mit Flugzeugen MiG-23 und des Jagdfliegergeschwaders-2 Trollenhagen mit Jagdflugzeugen MiG-21..
Die Jagdflugzeuge konnte ab Startflugplatz geführt werden.

Durch das Automatisierte Führungs-und Leitsystem erfolgte auch eine Festlegung der zu bekämpfenden Luftziele auf Einsatz von Fla-Raketen oder von Jagdflugzeugen..

Neben der Kampfführung hatte der Gefechtsstand auch die Aufgabe der Organisation des Zusammenwirkens verschiedener Teilstreitkräfte, Waffengattungen und Verbände im Ostseeraum.
Das Zusammenwirken erfolgte mit:
  • Der Volksmarine der NVA und mit den Luftverteidigungsmitteln der Volksmarine.
    Bei Notwendigkeit eines Zusammenwirkens nach Auslösung höherer Stufen der Gefechtsbereitschaft war ein Vertreter/ Richtungsoffizier der Volksmarine zur Koordinierung von Handlungen im Gefechtsstand Rövershagen zugegen.
  • Mit der 6. Grenzbrigade Küste in Sachen Luftraumaufklärung und Meldung von Luftfahrzeugen.
  • Mit den eigenen Nachbarn = Fla-Raketen-Regiment-13 Parchim und Fla-Raketen-Regiment-23 Stallberg.
  • Mit dem Fla-Raketen-Regiment -3 der Landstreitkräfte/Truppenluftabwehr in Stern-Buchholz.
    Kräfte des FRR-3 konnten im nichtautomatisierten Betrieb geführt werden durch Aufteilung/Zuteilung von Handlungszonen.
  • Mit den Luftabwehrmitteln der Kampfgruppen der Arbeiterklasse.
    Im Verteidigungszustand wurden diese Luftabwehrmittel der 43. FRBr operativ für den Einsatz unterstellt.
  • Mit den Kräften der Zivilverteidigung.
    Die Zivilverteidigung betrieb Luftbeobachtungsposten für visuelle Luftbeobachtung und Meldung der Luftfahrzeuge.
    Die Luftbeobachtungsposten im Feuerbereich der 43. FRBr meldeten zum Gefechtsstand Rövershagen.
  • Mit den Kräften der Luftverteidigung der Volksrepublik Polen.
    Hier war ein automatisiertes Luftlagesystem zur polnischen Fla-Raketen-Brigade bei Babko ständig organisiert und Nachrichtenverbindungen entfaltet.
  • Mit den Kräften der Luftverteidigung der GSSD/ WGT / 1. Front = Feuerbereich der 6. Garde-Jagdfliegerdivision Pütnitz/ Ribnitz-Damgarten.
    Das Zusammenwirken erfolgte im nichtautomatisierten Betrieb.
  • Mit den Kräften der 157. FRBr Güstrow bzw. nachfolgend Wittstock.
    Das Zusammenwirken erfolgte im nichtautomatisierten Betrieb.

    Fernübertragungsstelle des Gefechtsstandes war die Richtfunkbetriebsstelle-9 in Klein-Kusswitz.
    Sämtliche Fernmeldekabel zur Deutschen Post als auch Übertragungswege zum Vorgesetzten, den Nachbarn, der Deutschen Post, den FRA lagen in der RFB-9 an und wurden von dort je nach Lage nach Rövershagen oder zum Wechselgefechtsstand Dänschenburg geschalten.

    Der Automatisierte Gefechtssstand Rövershagen unterstand dem Stellv. Kommandeur und Stabschef der 43. FRBr. .

    Auf Grundlage der oben aufgeführten Aufgaben und Handlungen hatte der Gefechtsstand an Ausrüstung:
  • Automatisiertes Führungssystem - hier: zuletzt " Senesh M1Ä" .
  • Ausrüstung zur Darstellung der Luftlage und des Nachweises der Gefechtstätigkeit ( auch für den nichtautomatisierten Betrieb ).
  • Arbeitsplätze zur automatisierten (ARM) und nichtautomatisierten Führung.
  • Arbeitsplätze für weitere Funktionen in der Gefechtsbesatzung.
  • Draht-Richtfunk- Verbindungen mittels Sicherstellung durch RFB-9.
  • Funk-und Innere Verbindungen mittels eigene Sicherstellung.
  • Jägerleitstelle der 3. LVD als integrierter Bestandteil des AFS.
    Zusätzlich mit Technik zur Sicherstellung von autonomen Handlungen auf Auftrag des Gefechtsstandes der 3. LVD ausgerüstet ( System: Wosduch).

    Nachrichtenmittel:
    Der Gefechtsstand verfügte zur internen und externen Kommunikation über eine Telefon-Nebenstellenanlage ATZ-65N.
    Zur Sicherstellung gedeckter Nachrichtenübermittlung verfügte der Gefechtsstand über besonders gesicherte Räume für den Chiffrierdienst sowie für SAS-Verbindungen.
    Die Nachrichtenzentrale des Gefechtsstandes verfügte über eine Fernsprechvermittlung, eine Fernschreibstelle mit mehreren Fernschreibanschlüssen im Sondernetz-1 sowie einem Nachrichtenbetriebsraum mit Übertragungstechnik für Primärgruppen zur RFB-9 sowie für Fernschreibverbindungen.

    Gefechtstand 43. FRBr Raum/Grundriss

    Schemata des AFS / automatisierte Führung

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