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- 5. LwDiv-

 
 
- Dezernat A6a- Informationsübertragung und Informationsverarbeitung --
 
 
 



  Steuer-und Verbindungsorgan zu den höheren Kommandobehörden der Luftwaffe wurde die Abteilung A6 des Kommando 5. Luftwaffendivision.
Dort war das Dezernat A6a für Informationsübertragung und Informationsverarbeitung zuständig.
Quasi eine Mischung aus Abt. Nachrichtenverbindungen des CNF Kdo LSK/LV und Abt. MAT von GS/A Kdo LSK/LV.

Ausführende Einrichtungen für die Herstellung der Fernmeldeverbindungen, hier im wesentlichen Ausbau Richtfunknetz, wurde das Nachrichtenregiment-14 ( später Fernmelderegiment-14 und Fernmeldeabteilung-14) Waldsieversdorf.
Unterstützung kam vom Luftwaffenführungsdienstkommando Köln durch Material und Personal sowie Planungsunterstützung.
Für die Anbindung zum "Westnetz" in zunächst 2 Richtfunkstrecken im Norden und Süden leisteten die Fernmelderegimenter 11 und 12 unverzichtbare Hilfe. Dieser Ausbau erfolgte 1990 zunächst mit 24-Kanal-Technik und war in 1991 durch 120-Kanal Trassen mit unbemannten Relaisstellen zu ersetzen.
Damit erfolgte dann die Anbindung von Ost-Standorten an das AutoFü-Netz Luftwaffe.

Zur Herstellung der geforderten Flug-Funkabdeckung wurden für die Übergangszeit übernommene Geräte für den VHF/UHF-Bereich und Fernmeldeeinrichtungen russ. Bauart auf Fernsehtürme der Telekom und bundeswehreigenen Türmen installiert.
Die effektivste Funkstelle war dabei auf dem Fernsehturm am Alexanderplatz in Berlin.
Teile des Luftwaffeninstandsetzungsbereich in Cottbus ( vormals Nachrichten/Flugsicherungs Werkstatt-u. Lager 14) fertigten die Funkarbeitsplätze und führten auch Installation, Einrichtung und Einmessung durch.

Um eine möglichst ungestörte Auftragserfüllung der übernommenen Verbände zu ermöglichen, wurden zunächst alle Informationssysteme und Datenverarbeitungsverfahren der NVA weiter betrieben.

Übersicht der wichtigsten Verfahren

Parallel dazu erfolgte die Einführung und Implementierung der in der Luftwaffe standardisierten Verfahren.

Eine Hauptarbeit des Dezernat A6a war die Strukturierung neuer Fernmeldeverbindungen für die Aufgabenerfüllung der für die Weiterverwendung vorgesehenen Verbände sowie für die Flugsicherung.
Parallel dazu erfolgte die Abschaltung nicht mehr benötigter NVA- Fernmeldeverbindungen.
Dabei waren Umstrukturierungen im angemieteten und luftwaffeneigenem Richtfunknetz erforderlich.

Stromwege mit Datenübertragungsqualität über 2400 bit/s waren nicht realisierbar.
Posthauptanschlüsse gab es wegen fehlender Leitungswege oder erschöpften Vermittlungskapazitäten nur in besonderen Ausnahmefällen.
Dieser Umstand hatte für die Betreuung der Soldaten gravierende Auswirkungen, da es an öffentlichen Münzfernsprechern fehlte und wenn vorhanden, dann waren diese häufig defekt.
Daher wurde angewiesen, dass die Verhinderungsschaltungen der Amtswahl "0" teilweise aufgehoben wurden, um aus Fürsorgegründen eine Verbindungsaufnahme mit den Angehörigen zu ermöglichen. Dieses wiederum hatte so viele "0"-Berechtigungen zur Folge, dass die zur Verfügung stehenden Einwahlen in das Postnetz laufend überlastet waren.
Dieser Zustand dauerte 2 Jahre.

Die Fernmeldesicherheit war Probleme auf, da die personellen Bedingungen lange nicht geschaffen werden konnten. Daher war der Bildschreiber im Betrieb durch kommandiertes "West-Personal" lange Zeit ( bis Ende 1994) das einzige Fernmeldemittel mit Kryptierung.

Das Automatisierte Meldesystem AMS K04 der LSK/LV war lange Zeit ( über 1994) betrieben sowie das System zur Luftlagedarstellung "ARKONA".

Im Oktober 1990 verfügte die LSK/LV über einen Leitungsbestand von ca. 6000 Mietleitungen mit einem Kostenvolumen von 1,2 Mio DM pro Monat !
Dieser Mietleitungsbestand wurde durch Schaltbefehlsstellen im Kdo LSK/LV und in den beiden Luftverteidigungsdivisionen verwaltet.

Ab Ende Oktober 1990 wurden diese Schaltbefehlsstellen aufgelöst.. da die Schalthoheit im luftwaffeneigenen Richtfunknetz durch das Luftwaffenführungsdienstkommando in Köln zentral für die Luftwaffe vollzogen wurde.

   
  Für eine Übergangszeit ( ca. bis 1993) wurde in Abstimmung mit den höheren Kommandobehörden beim A6a Kdo 5. LwDiv eine Fernmelde-Schaltstelle der Luftwaffe Ost geführt ( 1 Planstelle).
Diese Fm-Schaltstelle hatte zur Aufgabe:
Beratung des A6 und A6a über den aktuellen Stand des Fernmeldesystems und des durch LSK/LV organisierten Systems
NEU- Organisation der Fernmeldeverbindungen gemäß dem definierten Bedarf für Radarführungsdienst, Flugsicherung, Air-Policing und SAR sowie Geophys. unter Information der angewiesenen Leitungsschaltungen zum Luftwaffenführungsdienstkdo. und Anweisung der Leitungsschaltungen.
Reduzierung und Abschaltung nicht mehr benötigter Fernmeldeverbindungen aus der LSK/LV Zeit und deren Dokumentation.
Tätig als Demander Luftwaffe Ost ( Außenstelle Demander Lw im Lw-Führungsdienstkdo.) und damit zuständig für Mietleitungen bei der Telekom.
Koordinierung in Richtung Schaltstellen der Telekom und Schaltbüros der Bereichsfernmeldeführer. Neuschaltungen von Mietleitungen erfolgten ausschließlich nach Verfahren West durch Demander Lw in Köln unter Abstimmung mit Fm-Schaltstelle Eggersdorf.
Alle Um-und Abschaltungen von Mietleitungen aus dem übernommenen LSK/LV Fernmeldenetz erfolgten ausschließlich durch Fm-Schaltstelle 5. LwDiv unter Info an Luftwaffenführungsdienstkdo.
Schrittweise erfolgte auch die Übergabe von organisierten Fernmeldeverbindungen im Luftwaffen-Richtfunknetz Ost zum Luftwaffenführungsdienstkdo-- dies wurde dann gestaltet durch ersetzen der Leitungsnummer Ost durch die standardisierten Leitungsbezeichnungen West. Wenn dies erfolgte, war die Zuständigkeit der Fm-Schaltstelle beim A6a nicht mehr gegeben.
Dann übernahm der Herr Tempelhagen in der Regionalen Überwachungszentrale Ost (RÜZ Ost/FmAbt.14) diese Zuständigkeit für das Luftwaffenführungsdienstkdo.
Durch die Fm-Schaltstelle wurden die Mietleitungen von 6000 (1990) auf 800 (1993) reduziert ( 1994 - nur noch 200 Mietleitungen).
Dieses entsprach einer monatlichen Kostenreduzierung auf 250.000,- DM.