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- Abteilung 2000 des Kdo LSK/LV--
 
 
 



         
  Historie:
Mit Verwaltung 2000 wurde in der NVA die Hauptabteilung I ( HA-I)des Ministerium für Staatssicherheit ( MfS) bezeichnet.
Zur Verschleierung des aktiven Einsatzes von externen MfS-Strukturen in der NVA, wurde zum Schein eine Integration von MfS-Einheiten in die Struktur der NVA vorgenommen.
So das die NVA eine (NVA) Verwaltung 2000 bekam.
Die Angehörigen der MfS HA-I traten innerhalb der NVA als normale Armeeangehörige auf.
Sie trugen jeweils die Uniformen des Truppenteils. in dem sie eingesetzt waren. Sie waren auch in Diensträume der NVA untergeracht und in die normale Versorgung des Standortes eingebunden.
Jedoch war bei den Armeeangehörigen hinläglich bekannt, dass es MfS-Mitarbeiter waren und keine NVA-Angehörigen.
Stand deren Präsenz doch für die Kontrolle von Armeeangehörigen durch das MfS.
Die Strukturen der Verwaltung 2000 waren auch nicht in den Befehlsstrukturen der NVA eingebunden, sondern in den Befehlsstrukturen des MfS.
Umgangssprachlich wurden diese Mitarbeiter 2000 auch V2000 oder V NULL genannt.

Diese HA-I/Verwaltung 2000 war die größte Diensteinheit der Abwehr im MfS.
Sie nahm ihre Arbeit auf im Jahre 1950 im Referat z.B.V der Hauptverwaltung Ausbildung mit 23 Mitarbeitern als Abteilung I/3. Kommandeur Karl Krug.
Deren Arbeit weitestgehend aus Berlin geleitet wurde. Dienstsitz der Verwaltung 2000 war das Objekt Schnellerstrasse in Berlin-Köpenick.
Letzter Chef der Verwaltung 2000 war Generalleutnant M. Dietze ( 1981 bis 1989).
Gemäß BStU soll die Verwaltung 2000 im Jahre 1989 über 2223 Planstellen verfügt - jedoch 2319 Mitarbeiter gehabt haben.
Davon sollen 1025 Mitarbeiter eine direkte IM-Führung vollzogen haben.
Zudem sollen 6 OiBE ( Offiziere im Besonderen Einsatz) Planstellen für die Abt. 2000 im MfNV vorhanden gewesen sein.
Eine OiBE-Planstelle in der Abt.2000 der LSK/LV. Ausweislich BSTU zur Hauptabteilung III MfS erfolgte dessen Einsatz als Leiter FEK im Kdo LSK/LV.

Daneben sollen insgesamt (Stand 1988) 12089 IM, 2870 IMK , 6832 GMS für die HA I in den Streitkräften tätig gewesen sein.

Aufgabe der Verwaltung 2000:
Abwehrarbeit in den Führungsorganen, Stäben und Truppenteilen/Einheiten der NVA sowie deren nachgeordneten Einrichtungen. Daher war die Verwaltung vertreten bis auf Ebene Regiment oder sst. Bataillon. Dort in der Regel nur durch einen Mitarbeiter 2000.
Sie war zuständig für die "Militärabwehr" in den bewaffneten Organen, der NVA und Grenztruppen.

Entgegen anderen Websites können wir nicht bestätigen, dass zu den Aufgaben der Verwaltung 2000 keine eigentliche Spionageabwehr zählte.
Da die Abteilung 2000 im Kdo LSK/LV über eine Unterabteilung Spionageabwehr verfügte.

Entgegen anderen Websites können wir nicht bestätigen, dass durch Verwaltung 2000 Postsendungen der Armeeangehörigen kontrolliert wurden.
Derartige Handlungen gehörten nicht zum Regelwerk der Mitarbeiter oder Abteilungen 2000.
Das in Einzelfällen die Offiziere "Innerer Dienst" der Truppenteile in begründeten Fällen der 2000 Postsendungen zukommen lies, bleibt davon unberührt.

Entgegen anderen Websites können wir nicht bestätigen, dass die Verwaltung 2000 in den NVA-Objekten nicht konspirativ arbeiten würde.
Im Gegenteil: Die Verwaltung 2000 verfügte über ein dichtes Netz an IM und OiBE und führte Eigenständig Telefonüberwachungen durch.

Auch trugen Mitarbeiter der 2000 keine speziellen Uniformen, an denen sie hätten erkannt werden können.
Die Mitarbeiter 2000 trugen Standarduniform für den Truppenteil oder die Dienststelle ihres Einsatzes.
Auch können wir nicht bestätigen, dass ständige Mitarbeiter 2000 eines Objektes mal in Gefreitenkluft kamen und mal in Offiziersuniform.
In der Regel waren die Personen in der Kaserne von Angesicht bekannt und derartiger Mummenschanz bietet Anlass zur Lächerlichkeit.

Die Mitarbeiter 2000 hatten jedoch ein Mitspracherecht in Kaderentscheidungen bzw. leiteten Sicherheitsüberprüfungen für bestimmte Dienstposten ein.
So erhielt z.Bsp. kein Armeeangehöriger eine VS-Berechtigung in Höhe " Geheime Verschlussache - GVS " ohne das die 2000 diesen Vorgang abnickte.
Auch gab es bestimmte Dienstposten, die waren grundsätzlich nur zu erklimmen mit Unterschrift/ Verpflichtung als IM.
Für die Beteiligten der damaligen Zeit waren dies jedoch ganz normale Vorgänge, über die kein Aufhebens gemacht wurde. Es war halt so.

Der Verwaltung 2000 in Berlin unterstanden die Abteilungen 2000 der Kommandos der Teilstreitkräfte und Militärbezirke sowie der Offiziershochschulen.
Damit verfügte dann das Kommando LSK/LV in Eggersdorf/Strausberg über eine Abteilung 2000.
Dieser Abteilung 2000 unterstanden die Unterabteilungen innerhalb der Abteilung sowie die Mitarbeiter 2000 in den dem Kommando direkt unterstellten Truppenteilen und Einrichtungen wie 2000 in der 1. und 3. LVD, den OHS, der MTS, dem TG-44, dem NR-14 etc..
Das FO FMTFK hatte keinen eigenen MA 2000, diese Aufgabe erfüllte die Abteilung 2000 des Kommandos mit.
Für das Nachrichtenregiment-14 galt eine Spezifika: Im Stab des NR-14 im Roten Luch gab es Mitarbeiter 2000 ( Tel: 303 der ONZ NR-14) für den Standort Rotes Luch Waldsieversdorf.
Das Nachrichtenbetriebsamt verfügte auf Grund seiner Struktur und Personalzahl über einen eigenen MItarbeiter 2000 ( Tel: 3618 ) im Nachrichtenbetriebsgebäude.
Das Nachrichtenbetriebsabataillon Fürstenwalde wurde durch den Mitarbeiter 2000 des ZGS-14 mitbetreut.

Abteilung 2000 Kdo LSK/LV:
Im Kommando LSK/LV der NVA war die Abteilung 2000-- kurz Verw.2000 oder Abt.2000 -- für den benannten Verantwortungsbereich der LSK/LV in der Militärabwehr zuständig .
Die Leitung oblag dem Leiter der Abteilung 2000 Kdo LSK/LV ( im Verantwortungsbereich des Ministerium für Staatssicherheit MfS).
Untergebracht war die Abteilung 2000 im Gebäude U9 linker Eingang OG.
Mit Stand 1989 waren dort 181 Mitarbeiter in der Abteilung 2000 LSK/LV tätig.

Gliederung:
Diese Abteilung 2000 gliederte sich in:
  • Referat Spionageabwehr- in Eggersdorf U9;
  • Unterabteilung Stab - in Eggersdorf U9;
  • Unterabteilung 1. LVD - im Stab 1. LVD Cottbus;
  • Unterabteilung 3. LVD - im Stab 3. LVD Trollenhagen;
  • Unterabteilung Schulen - in der OHS Kamenz für beide OHS und die MTS;

    Die Unterabteilung Stab war zuständig für den Stab = Kdo LSK/LV und seinen direkt unterstellten Verbänden/Truppenteilen/Einheiten wie FOFAFK/FOFMTFK , TG-44, NR-14, ZGS-14 , KCHA-14 ....etc.


    weitere Gliederung:
  • Leiter Abt. 2000 LSK/LV. letzte Tarnzahl: 510; Fon 3103 + 3634; GON I/16; Wohnungsdienstanschluß: 3105
    ab 1982 - 1989.. Oberst Richter.

  • Stellvertreter des Leiters; Tarnzahl 511 ; Fon 3103 + 3634; GON II/16.
    bis 1990 : OSL Harnisch

  • Leiter Unterabteilung Stab ; Tarnzahl 512 ; Fon 3040 + 3632; GON II/15.
    Leiter UA Stab bis 1990 : OSL Kuß

  • Stellv. Leiter UA Stab ; Tarnzahl 513 ; Fon 3040 + 2118.; GON II/18
    Major Schäffner:

  • Leiter Abwehr ; Tarnzahl 514 ; Fon 3439; GON II/14
    Mj. Heiser
  • Leiter Nachrichten ; Tarnzahl 515 ; Fon 3427.
    Bis 1989: Oltn. Zettl ; ab 1989 Ltn. Schulz

  • Diensthabender Abt.2000 ; Tarnzahl 517 ; Fon 3219; GON II/65

    Für die Abteilung 2000 arbeiten im Gebäude U9 ca. 40 Mitarbeiter ( männlich/weiblich).
    Die anderen Mitarbeiter verteilten sich auf die externen Standorte.

    Telefonversorgung Abt.2000

    Die Verwaltung 2000 sowie die Abteilung 2000 Kdo LSK/LV wurde 1990 im Zuge Auflösung des MfS und des Nachfolgers AfNS ebenfalls aufgelöst.
    Durch das Nachrichtenbetriebsamt war die technische Auflösung der Abt.2000 im Kdo LSK/LV zu vollziehen. Abbau und Einziehung betreffender Technik und Einlagerung im Nachrichtenlager des NBA zur weiteren Verwertung.
    Aus dieser Auflösung ergab sich nachfolgendes Übernahmeprotokoll der Ausstattung:

    Übergabeprotokoll Seite 1

    Übergabeprotokoll Seite 2


    Durch die NVA wurde der NVA-Bereich Militärabwehr geschaffen und ohne Ex- MfS- Mitarbeiter aufgebaut.
    Diese Militärabwehr kam jedoch nicht mehr aus den Aufgaben der Aufstellung heraus- da die Vereinigung mit de BRD schneller war und somit bereits zum 02.10.1990 die Militärabwehr wieder aufgelöst war.
    Jene Militärabwehr des Kdo LSK/LV wurde ebenfalls im Gebäude U9 in den Räumen der ehemaligen Verwaltung 2000 untergebracht.
    In die Luftwaffe Abteilung A2 wurde jedoch nur die Mitarbeiterin der VS-Stelle übernommen.
    Auch die Abteilung A2 der 5. Luftwaffendivision residierte samt Geheimdienst MAD in den ehemaligen Räumen des MfS.



    Namentliche Mitarbeiterlisten der Verwaltung 2000 sind über Webangebote der BStU öffentlich erreichbar..!

    Der Verwaltung 2000 des Kdo LSK/LV waren die Unterabteilungen 2000 in der 1. LVD und 3. LVD sowie OHS Kamenz nachgeordnet. Zur Kommunikation mit diesen Standorten nutzte die Verwaltung 2000 je eine Fernsprech-Direktverbindung über das Nachrichtennetz der LSK/LV nach Cottbus und Trollenhagen.
    Im Weiteren war sowohl die Verw. 2000 im Kdo LSK/LV als auch die außenliegenden Einrichtungen mit Fernschreib-S1-Telex ausgestattet.

    Mit Auslösung höherer Stufen der Gefechtsbereitschaft zog die Abteilung 2000 mit in die Bunkeranlage der Rückwärtigen Führungsstelle ( RFS) des Kdo LSK/LV bei Ranzig/Beeskow.
    Dort standen der Abteilung 2000 mehrere Dienst-und Ruhebunker nebst Kommunikationsmittel zur Verfügung.
    Nutzung und Erreichbarkeit in der RFS:
  • Bunker 27 : Leiter Abt.2000-( UA Stab) ... Rufnummern 303 und 428;
  • Bunker 89 : Gruppe Abt.2000... Rufnummern 305 und 457;
  • Bunker 90 : Ruhebunker Abt. 2000 - Rufnummer 446;
  • Bunker 91 : Ruhebunker Leiter Abt.2000 - Rufnummer 462;
  • Bunker 92 : Gruppe Abt.2000-(Abwehr) ... Rufnummer 380;
  • Bunker 93 : Nachrichtenzentrale Abt.2000 ...Rufnummer 370 ; Fernschreibstandverbindung zum MfS Berlin, Funk

    Nachrichtenzentrale/Kommunikationswege:
    Als Verw. 2000 der LSK/LV verfügte dieser Bereich im Gebäude U9 über eine eigene Nachrichtenzentrale, die durch 2 Offiziere besetzt war.
    In dieser Nachrichtenzentrale standen die Fernschreibmaschinen, Chiffriergeräte und Funkstationen.
    Es waren 5 Fernschreibmaschinen im Einsatz:
  • 1x Fernschreib- S1 Telex 239-271
  • 1x Fernschreibstandverbindung zum MfS Berlin ( Sende/ Empfang getrennt--somit 2 Maschinen).... umschaltbar zur RFS Ranzig.
  • 1x Funkfernschreib für MfS ( Sende/ Empfang getrennt-- somit 2 Maschinen )

    Für Funk hatte die Verw.2000 drei Möglichkeiten.
  • Einmal vom eigenen Standort mittels SEG-100 D
  • Einmal vom Funksendeamt-1 Limsdorf mit Funknetz "Sperber"
  • Einmal über ein Kabel der " Geheimen Regierungsverbindungen" zum Funksendezentrum Schönfeld/Wilmersdorf bei Werneuchen.

    Im Funkverkehr wurde in A1, A3J und F7 gearbeitet.
  • Direktleitungen:
    Bis Anfang der 80ger Jahre je eine direkte Fernsprechverbindung im Richtfunknetz LSK/LV zum MA 2000 im Stab 1. und 3. LVD.

    Eigenes Gedecktes Ortsnetz mit Direktanbindung zum Fernsprechnetz des MfS:
    Für die Abteilung 2000 des Kdo LSK/LV wurde Anfang der 80ger Jahre im Gebäude U9 eine Nebenstellenanlage MSN-70 aufgebaut in der Nachrichtenzentrale der Abt. 2000.
    Die MSN-70 wurde zum Etagenverteiler der Abt.2000 verkabelt und dort aufgelegt. Nutzer der Rufnummern waren die Mitarbeiter der Abt.2000.
    Schaltberechtigt im Etagenverteiler zur Schaltung der Rufnummer auf die Dienstzimmer war der Leiter Nachrichten der Abt.2000, sein Mitarbeiter und Herr S. vom NBA.
    Mit dieser Maßnahme wurden für die Mitarbeiter der Abt. 2000 im Kdo LSK/LV abhörfreie Telefonanschlüsse bereitgestellt.
    Damit verfügten dann etliche Mitarbeiter der Abt.2000 über 2 Telefonanschlüsse auf dem Schreibtisch. Einmal der Telefonanschluss der Nachrichtenzentrale des Kommandos ( zur Kommunikation mot Personen außerhalb der Abt.2000 ) und einmal einen Telefonanschluss der MSN-70 zur innerdienstlichen Kommunikation innerhalb der Abt.2000 und innerhalb des MfS.

    Nutzung Kabelnetz " Geheime Regierungsverbindungen:
    Wie konnte nun mit den anderen Bereichen des MfS kommuniziert werden, wenn die MSN-70 keinen Verbindung zum Sondernetz-1 oder zur Telefonanlage des Kdo LSK/LV hatte?.
    Hier kommt dann das Kabelnetz der sogenannten " Geheimen Regierungsverbindungen" ins Spiel, zu dem einige Websites unzutreffend berichten, dort würden keine sonstigen Fernmeldeverbindungen betrieben.
    Eines dieser MfS-eigenen Fernmeldekabel ( auch Wtsch Kabel genannt ) von Berlin nach Eggersdorf/Strausberg endete im Gebäude U9 im Bereich der Abt.2000.
    Und eben über dieses Kabel erfolgte die Zusammenschaltung der MSN-70 Abt.2000 Kdo LSK/LV mit dem Fernsprechnetz des MfS in Berlin und im Selbstwählverfahren konnten Teilnehmer der MSN-70 sich mit der Kennzahl "8" in das MfS Fernsprechnetz einwählen und dort abhörfrei und sicher durch die Kabelnetze " Geheime Regierungsverbindungen" mit anderen Bereichen des MfS kommunizieren..
    In diesem Zusammenhang erfolgte dann auch die Abschaltung der direkten Fernsprechstandverbindungen der Abt.2000 nach Cottbus und Trollenhagen, da dann die Kommunikation bis dorthin abhörfrei über das Netz " Geheime Regierungsverbindungen" erfolgte.

    Im gleichen Zuge der MfS Auflösung war das Nachrichtenbetriebsamt an der Auflösung der
  • AFüST BV Berlin bei Schönfeld
  • AFüST BV FFO bei Briesen
  • MZO/ abgesetzte Sendestelle Madlitz
  • RAFüSt BV FFO Treplin
    beteiligt und hatte das dort aufgefundene Nachrichten/Fernmeldegerät bzw. sonstige Ausstattung übernommen und beräumt.

    Gebäude U9 TH Zugang Dienstbereich Abteilung 2000

    Gebäude U9 Giebelseite-- im OG = Abt. 2000

    Gebäude U9 -- im OG = Abt. 2000

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